Lange vor Notfall-Übung im März
CS-Übernahme durch UBS bereits im November 2022 geplant

Mitte November brach die Aktie der Credit Suisse an der Börse ein. Nach diesem Kurseinbruch wurde die CS-Übernahme durch die UBS bereits geplant, schreibt die «Bilanz» in einer Vorabmeldung.
Publiziert: 24.08.2023 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 24.08.2023 um 13:58 Uhr
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Kommenden Donnerstag gibt es Details zur Integration der Credit Suisse in die UBS.
Foto: keystone-sda.ch

Das sind pikante Details: Die UBS plante die Übernahme der schlingernden Credit Suisse bereits im November 2022. Nach dem Kurseinbruch Mitte des Monats, wie die «Bilanz» in einer Mitteilung zum Vorabdruck des neuen Buches «Zu hart am Wind: Warum die Credit Suisse untergehen musste» berichtet.

Darin heisst es, dass Nationalbank-Chef Thomas Jordan (60) und der damalige Finanzminister Ueli Maurer (72) den CS-Präsidenten Axel Lehmann (64) drängten, einen Dataroom für die Übernahme durch die UBS vorzubereiten.

Lehmann hatte sich allerdings in einem anderen Punkt durchgesetzt: Er war von der Finma aufgefordert worden, einen Käufer für die CS zu finden. Doch er weigerte sich nach Beratung mit der New Yorker Kanzlei Sullivan & Cromwell, da aus seiner Sicht ein regulärer Verkauf mit allen rechtlichen Etappen in dieser Notsituation nicht praktikabel war.

Credit Suisse: Das Debakel in zehn Akten

Nächste Woche steht Ermotti im Rampenlicht

Zusammen mit Jordan und Maurer etablierte er das Szenario: Entweder die Sanierung funktioniert, oder es gibt ein Notwochenende mit Notrecht und Verkauf an die UBS. Jordan und Maurer informierten auch Colm Kelleher (66) über dieses Szenario. Der UBS-Präsident hatte bereits im Juli seinen langjährigen Morgan-Stanley-Kollegen Colm Donlon mit der Erstellung eines Übernahmeszenarios beauftragt.

Die UBS-Lenker Kelleher und Lukas Gähwiler (58) signalisierten auch Ex-Chef Sergio Ermotti (63) im Herbst spasseshalber, dass sie ihn im Falle einer CS-Übernahme gern zurückholen würden. Im Dezember wurde das Comeback im UBS-Verwaltungsrat thematisiert.

Zur Erinnerung: Die Credit Suisse ist seit der Notübernahme am 19. März 2023 Geschichte: Unter Federführung von Finanzministerin Keller-Sutter übernimmt die UBS an diesem Tag die CS. Der Bund garantiert der UBS 109 Milliarden Franken Verlustdeckung. Fünf Monate später: CEO Sergio Ermotti darf feiern: Die UBS verzichtet auf alle Garantien des Bundes. Nächsten Donnerstag dann rapportiert die UBS zum Resultat des ersten Halbjahres 2023. Details zur Integration der Credit Suisse werden erwartet. (uro)

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