Sergio Ermotti (63) hat sein Versprechen gehalten: Die Rettung der Credit Suisse kostet die Steuerzahler keinen Rappen. Mit dem Verzicht auf die Garantien des Bundes hat der UBS-Chef aber noch etwas anderes klargemacht: Ich will mir vom Staat nicht drein reden lassen – weder bei den künftigen Spielregeln noch bei der Integration der Bank. Ohne Garantien hat der Staat keine Druckmittel mehr gegen die neue Superbank.
Die UBS kann nun mit der CS machen, was sie will. So viele Stellen abbauen, wie sie für nötig hält. Die CS vollständig in der UBS aufgehen lassen. All die politischen Träumereien über eine Ausgliederung und selbstständige Weiterführung des Schweizer Geschäftes der CS sind mit dem heutigen Tag geplatzt.
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Die UBS fühlt sich offenbar stark genug, die Übernahme der CS aus eigenen Kräften zu stemmen. Das ist an und für sich ein gutes Zeichen. Allerdings stellt sich nach dieser Demonstration der Stärke auch die Frage, ob die UBS vielleicht im Frühling etwas zu schwarz gemalt und so den Kaufpreis für die CS gedrückt hat.
Denn wenn schon nach wenigen Monaten klar ist, dass sich die Verluste der CS maximal auf ein paar Milliarden Franken belaufen und somit im überschaubaren Rahmen liegen, dann war die CS vielleicht doch mehr als die drei Milliarden Franken wert, die die UBS für die ehemalige Konkurrentin bereit war, zu bezahlen.