Verschwindet der Name der Credit Suisse bald vollständig vom Schweizer Bankenplatz? Vertreter der Schweizer Politik wie Roger Köppel (58, SVP) und Thierry Burkart (47, FDP) haben in der Vergangenheit ihre Bedenken geäussert. Sie wollen zumindest das Schweiz-Geschäft der fusionierten Grossbank in zwei separate Einheiten unterteilen.
Recherchen der «Schweiz am Wochenende» zeigen nun aber: Die Möglichkeit, den Schweizer Arm der Credit Suisse am Leben zu erhalten, hat UBS-CEO Sergio Ermotti (63) bereits früh verworfen. Die Option eines eigenen Börsenganges unter dem Namen CS sei bereits jetzt vom Tisch.
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Bald zwei UBS-Aktien?
Denn: «Das Schweiz-Geschäft der Credit Suisse wäre allein kaum überlebensfähig», sagt ein Insider gegenüber der Zeitung. Die Geldabflüsse seien auch nach dem Knall vom 19. März nicht versiegt und hätten bis in den Mai angehalten.
Als Alternative stellt die «Schweiz am Wochenende» einen separaten Börsengang unter dem Namen UBS Schweiz in Aussicht, bei dem die UBS eine Mehrheit der Aktien halten würde. Käme es also auf dem internationalen Parkett zum Knall, wäre zumindest das Schweiz-Geschäft teilweise geschützt.
Mitarbeiter-Exodus hält an
Zudem ist unklar, ob eine separate CS Schweiz überhaupt betrieben werden könnte. Ganze Teams an Mitarbeitern haben in der jüngeren Vergangenheit den Hut genommen. Aus dem Inneren der Bank hört man, dass Ermotti wenig Interesse hat, sie aufzuhalten. Die Abgänge seien zwar bedauernswert, gleichzeitig müsste Ermotti bei der bald anstehenden Integration dafür weniger Leute vor die Tür stellen.
Offiziell zur Zukunft des Schweiz-Geschäfts der neuen Mega-Bank soll Ermotti übrigens Ende August kommunizieren, wie die UBS auf Nachfrage der «Schweiz am Wochenende» mitteilte. (ste)