«Ich war bewusstlos»
Jetzt redet Pilot Michael Vogt übers Bob-Drama

Statt an der Bob-WM um Medaillen zu fahren, erholen sich Pilot Michael Vogt und sein Anschieber Sandro Michel von ihren Verletzungen vom Horrorcrash. Nun redet Vogt erstmals über den Schock von Altenberg.
Publiziert: 23.02.2024 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 23.02.2024 um 21:15 Uhr
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Michael Vogt und sein Team im Viererschlitten: Die Crew fehlt an der WM in Winterberg, Anschieber Sandro Michel liegt mit erheblichen Verletzungen im Spital.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Bob-Tross ist mit der anstehenden WM in Winterberg (D) zurück im Alltag, doch fürs Team von Pilot Michael Vogt (26) sind nach dem Drama um den schwer verletzten Anschieber Sandro Michel (27) die Titelwettkämpfe weit weg. 

Vogt redet nun zehn Tage danach erstmals über den Horrorcrash von Altenberg. «Vom Sturz selber weiss ich nicht mehr viel. Ich war bewusstlos. Es war dann ein riesiger Schock, als ich erfahren habe, dass Sandro auf der Intensivstation liegt. Das hat mich tief getroffen», sagt der Schwyzer in einem von Swiss Sliding geführten Interview.

«Telefonat mit Sandro tat mir gut»

Vogt erholt sich jetzt daheim von seiner schweren Gehirnerschütterung («mir ist ab und zu noch schwindlig») und seinen Prellungen. Auch Michel ist nach seinem Rega-Rücktransport am Donnerstag zurück in der Schweiz, wo er sich von seinen drei OPs und den schweren Brustkorb- und Hüftverletzungen erholt. 

Vogt und Michel sind seit ihrem Weltcup-Debüt gemeinsam an die Weltspitze aufgestiegen. Nun ändert der Sturz alles. «Am Anfang war es schwierig für mich. Es hat mir gutgetan, diese Woche einmal mit ihm zu telefonieren. Seit er sein Handy wieder hat, schreiben wir auch einander. Zum Glück gehts ihm besser, und zum Glück konnte das Schlimmste verhindert werden», sagt Vogt und tönt an, dass beim Aargauer zeitweise Lebensgefahr bestand. 

Comeback-Pläne vorerst nur für den Zweier-Bob

Nun werden sie sich dieses Wochenende am Krankenbett treffen, statt im Zweierbob ums WM-Podest zu fahren. «Es tut weh, dass wir nicht um die Medaillen kämpfen können. Doch wichtiger ist jetzt, dass Sandro über den Berg ist. Ich freue mich sehr, dass ich ihn bald besuchen kann», so der Pilot. 

Auch wenn Vogt für seinen Sturz keine Ausreden sucht: Es nagt an ihm, dass sein aus dem Zielauslauf zurück rutschender Schlitten den in der Bahn liegenden Kollegen so schwer verletzte. Der Schwyzer fordert jetzt bessere Sicherheitsmassnahmen, dass rutschende Bobs von Streckenposten gestoppt werden. Auch, weil in Altenberg das Problem längst bekannt ist.

Und sein Comeback? Vogt visiert das Rennen im März in Lake Placid an, wenn er sich physisch und mental bereit fühlt. Aber nur im Zweier – der Vierer ist erheblich beschädigt.

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