Freund Michael Vogt sass im Unfallbob
So erlebte Melanie Hasler die Horror-Woche

Nach dem brutalen Crash gehts für die Schweizer Bob-Sportler zurück in den Weltcupalltag. Aber Melanie Hasler, die Freundin des gestürzten Vierer-Piloten Michael Vogt, ist froh, dass sie am Sonntag aus Altenberg abreisen kann.
Publiziert: 18.02.2024 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2024 um 16:31 Uhr
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Melanie Hasler nachdenklich: Nach dem Bob-Horror um den Schlitten ihres Freundes Michael Vogt ist die Rückkehr in den Weltcup-Alltag nicht einfach.
Foto: imago/Eibner
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Als Melanie Hasler (25) im Ziel ist, setzt sie sich geschafft hin. Dieses Monobob-Rennen in Altenberg (De) hat die Schweizer Teamleaderin Kraft gekostet. Nicht so sehr körperlich. Aber mental. Es ist das erste Weltcuprennen auf der Unglücksbahn, wo vier Tage zuvor Haslers Freund Michael Vogt (26) im Viererbob stürzte und sich Anschieber Sandro Michel (27) schwer verletzte.

«Es war wichtig für den Kopf, das Rennen zu fahren, um ein bisschen zurück in den Alltag zu kommen», sagt Hasler zu Blick. «Aber ich werde sehr froh sein, am Sonntag nach dem Zweierrennen aus Altenberg abreisen zu können.»

Hasler entschied sich zum Weiterfahren

Die turbulenten Tage fahren bei Hasler natürlich auch am Wochenende mit. «Ich spüre schon, dass ich mit den Gedanken zerstreuter bin», sagt die Aargauerin über die Horrorwoche. «Man kommt öfters mal ins Grübeln. Im Rennen konnte ich mich dann aber gut fokussieren, die Fahrten waren so weit okay.»

Zweierbob: Hasler Sechste bei Sturzfestival

Am Eiskanal von Altenberg verläuft auch der zweite Wettkampftag nicht ohne Schockmomente. Im Zweier-Rennen der Frauen kommts gleich zu drei Stürzen. Mit Lisa Buckwitz (De) und der Amerikanerin Elana Meyers Taylor erwischt es dabei auch zwei der Spitzenfahrerinnen. Zudem crasht auch Viktoria Cernanska. Nach ersten Informationen kam es zu keinen gröberen Verletzungen. Als einzige Schweizerin steht Melanie Hasler am Start. Sie steigert sich im Vergleich zur samstäglichen Monobob-Enttäuschung wie erhofft mit Anschieberin Mara Morell im Schlitten, das Duo erreicht Rang 6. Der Sieg geht an Laura Nolte (De). (md)

Am Eiskanal von Altenberg verläuft auch der zweite Wettkampftag nicht ohne Schockmomente. Im Zweier-Rennen der Frauen kommts gleich zu drei Stürzen. Mit Lisa Buckwitz (De) und der Amerikanerin Elana Meyers Taylor erwischt es dabei auch zwei der Spitzenfahrerinnen. Zudem crasht auch Viktoria Cernanska. Nach ersten Informationen kam es zu keinen gröberen Verletzungen. Als einzige Schweizerin steht Melanie Hasler am Start. Sie steigert sich im Vergleich zur samstäglichen Monobob-Enttäuschung wie erhofft mit Anschieberin Mara Morell im Schlitten, das Duo erreicht Rang 6. Der Sieg geht an Laura Nolte (De). (md)

Es hilft ihr, dass die Nachrichten aus der Klinik in Dresden über den Gesundheitszustand von Michel ermutigend sind, auch wenn ihm nun gemäss Swiss Sliding vor dem Rücktransport in die Schweiz Anfang Woche in Dresden eine dritte OP bevorsteht. «Im Winter leben wir alle wie eine Familie fast 24/7 zusammen. Deshalb leide ich auch mit Sandro extrem mit», schildert Hasler.

Der Schweizer Verband hatte nach dem lebensbedrohlichen Drama den anderen Teams die Entscheidung offen gelassen, ob man das Weltcup-Programm wie geplant durchziehen will oder nicht. Hasler verzichtete am Tag nach dem Crash aufs Training am Mittwoch. Sie holte an diesem Tag lieber Lebenspartner Vogt ab, der mit schwerer Gehirnerschütterung eine Nacht im lokalen Spital verbracht hatte. Der Pilot ist mittlerweile in die Schweiz zurückgekehrt. Auch die Telefonate mit ihm helfen Hasler, um wieder den Fokus für die Rennen zu fassen.

«Erst nach der Saison kann ich alles verarbeiten»

Denn sie will auch zurück in den Alltag, weil schon nächste Woche mit der WM in Winterberg das Saison-Highlight bevorsteht. Altenberg war für Hasler vor allem im Monobob eine wichtige WM-Hauptprobe. Im Einerschlitten ist sie seit Wochen rätselhaften Zeitrückständen auf der Spur, die sich nicht nur mit Fahrfehlern erklären lassen. Deshalb testete Hasler vergangene Woche in St. Moritz Material und brauchte nun die Fahrten in Altenberg trotz des Michel-Dramas, um neue Informationen zu erhalten. Rang 13 war bei ihrem Schlittenrätsel aber kein Schritt vorwärts.

Hasler ist nun froh, dass die Saison nach der WM bald vorbei ist. «Erst dann werde ich Zeit haben, alles zu verarbeiten.» Sie reist direkt weiter an den WM-Ort, während sich Vogt in der Schweiz erholt. Wann sich das schnelle Bob-Paar wiedersieht, ist offen. Vogt fällt nun fix fürs Zweierrennen an der WM aus (Ersatz: Timo Rohner), die Teilnahme im Vierer ist noch offen.

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