Es hätte der neu zusammen gestellte Schweizer Super-Bob für die WM sein sollen. Doch jetzt sind die Medaillenträume auf einen Schlag Nebensache. Denn es kommt schon im ersten gemeinsamen Training des Vierer-Teams zum Horrorunfall.
Im Training zum Weltcuprennen in Altenberg (D) stürzt der grosse Schlitten von Pilot Michael Vogt (26) schwer. Besonders Anschieber Sandro Michel (27) erwischt es beim Crash im deutschen Eiskanal böse. Der Aargauer verletzt sich laut der Mitteilung von Verband Swiss Sliding erheblich. Michel muss mit dem Heli ins Universitätsspital in Dresden geflogen werden.
Bob brutal. Laut der ersten Informationen bestand beim schnellsten Schweizer Anschieber zeitweise Lebensgefahr, mittlerweile befindet er sich aber in stabilen Zustand. Wie der Verband am Mittwochmorgen mitteilt, hat sich Michel Verletzungen im Becken- und Oberschenkelbereich sowie am Brustkorb zugezogen. Er wurde noch in der Nacht operiert. Das genauere Ausmass der Verletzungen sollen weitere Untersuchungen im Verlauf des Tages ergeben.
Was ist passiert? Nach Blick-Informationen ist die sowieso schon gefährliche Bahn in diesem Jahr besonders anspruchsvoll, auch der deutsche Star Johannes Lochner (33) stürzt im Training. Der gestürzte Vogt-Schlitten rutscht offenbar im ansteigenden Zielauslauf wieder unkontrollierbar in die Bahn zurück und trifft den zuvor aus dem Schlitten gefallenen Anschieber.
Michel sorgt seit Jahren für Schub bei Vogt
Auch Pilot Vogt verletzt sich, er zieht sich eine schwere Gehirnerschütterung zu und wird zur Kontrolle in ein lokales Spital gebracht. Dort werden eine schwere Hirnerschütterung und Prellungen diagnostiziert. Die beiden weiteren Anschieber, Andreas Haas (27) und Dominik Hufschmid (25), erleiden leichte Verletzungen. Doch die grossen Sorgen gelten Sandro Michel. Der Anschieber machte gemeinsam mit Pilot Vogt Karriere, das Duo etablierte sich in den letzten Jahren als Nummer 1 der Schweiz. Die vorläufigen Highlights: Rang 4 an Olympia 2022, WM-Bronze letztes Jahr in St. Moritz im Zweierbob und vor zwei Monaten der erste Schweizer Weltcupsieg seit sechs Jahren.
Jetzt hat der Verband im Hinblick auf die WM in Winterberg Ende Februar Vogt und Michel fürs Vierer-Rennen die jeweils besten Anschieber aus den anderen Schweizer Teams zugeteilt. Das Ziel: Gegen die dominanten Deutschen in den Kampf um die Medaillen eingreifen, das Weltcuprennen vom kommenden Sonntag hätte dafür als Vorbereitung dienen sollen. Doch der Horrorsturz im ersten gemeinsamen Training verändert alles.