Gewagtes Vierer-Projekt für die WM
Schweiz greift mit neuem Super-Bob die Deutschen an

Die Schweiz geht an der Bob-WM mit einem Allstar-Schlitten an den Start. Im Vierer von Michael Vogt sitzt nicht seine eigene Crew, sondern die besten Anschieber der anderen Teams.
Publiziert: 09.02.2024 um 18:28 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2024 um 20:40 Uhr
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Viererbob von Michael Vogt: Für die WM in Winterberg bekommt er eine neue Crew.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Schweizer Bobverband geht für die WM im deutschen Winterberg all-in! Um im Vierer-Rennen die klar favorisierten deutschen Schlitten im Kampf um eine WM-Medaille herauszufordern, wirft Swiss Sliding alte Gepflogenheiten über Bord. 

Was das heisst? Die Schweiz wirbelt für die WM (19. Februar bis 3. März) die Zuteilung der Anschieber auf die verschiedenen Bobs durcheinander. Das Ziel: Der beste Pilot soll die drei besten Anschieber bekommen. Das ist im Bobsport unüblich, da sonst jeder Fahrer sich selber darum kümmert, welche Männer bei ihm anschieben.

Die besten Anschieber in einem Bob

Doch nun kommt der Schweizer Super-Bob. An der WM fährt bei Pilot Michael Vogt (26) neben seinem eigenen Anschieber Sandro Michel (27) neu Andreas Haas (27) und Dominik Hufschmid (25) mit. Haas ist sonst im Team von Simon Friedli (32) aktiv, Hufschmid stammt aus der Crew von Cédric Follador (29). Die drei Anschieber haben sich in den internen Leistungstests als die besten herausgestellt. 

Es ist ein Selektionshammer für die Teams. Denn das gewagte Projekt des Super-Bobs birgt Zündstoff. Denn vor allem Friedli war zuletzt im Weltcup mit seinem Team im Vierer schnell unterwegs – nun fährt der Solothurner an der WM nur im Zweier-Rennen mit seinem Stammanschieber. Im grossen Schlitten muss er Andreas Haas an Vogt abtreten. 

WM-Podest im Vierer wäre Krönung der starken Saison

Das Durcheinandermischen der Anschieber behält sich der Verband für die Grossevents jeweils vor. Seit einigen Jahren ist diese Option mit den Teams auch vertraglich geregelt, wurde zuletzt aber kaum angewendet.

Nun hält Swiss Sliding die Zeit für reif, an der WM und zur Vorbereitung auch im Weltcuprennen zuvor mit dem Super-Bob einen Grossangriff auf das erwartet rein deutsche Podest zu starten. Die laufende Saison ist mit dem ersten Schweizer Bob-Weltcupsieg seit sechs Jahren (Vogt-Zweier in La Plagne) und insgesamt 41 Podestplätzen in allen Sparten und in allen Altersklassen (Bob, Skeleton, Rodeln) sowieso schon die beste seit Jahren. Folgt nun noch eine Medaille in der Königsdisziplin Viererbob?

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