Durchatmen! Die Hahnenkammabfahrt ist im Sack und glimpflich vorbei!
Der Super-G hat uns am Freitag gezeigt, wo und wie gross die Gefahren sein können. In der Abfahrt von Kitzbühel steigert sich dies noch um mindestens 30 Prozent. Länger, steiler und vor allem schneller. Zusätzlich lauern oben am Berg die Schlüsselstellen wie Mausefalle und Steilhang.
In Kitzbühel hast du bei der Zieldurchfahrt das Bedürfnis, die Hände in die Luft zu stemmen, bevor du überhaupt die Zeittafel erblickst. Trotzdem wird auch hier, oder eben gerade hier abgerechnet. Der Erfolg liegt immer zwischen dem Wert von Ausgangslage, Können sowie Erwartungen und der erreichten Platzierung.
Wir wussten um den Traum von Marco Odermatt, kannten seine Möglichkeiten und rechneten mit der Wahrscheinlichkeit des Abfahrtssieges. Zum Sieg hat es nicht gereicht, aber verloren hat Odermatt überhaupt nichts. Im Gegenteil! Er hat mit diesem 6. Platz, 0,55 Sekunden hinter dem Sieger eine wichtige, solide Platzierung herausgefahren.
Wo Odermatt ins Minus geraten ist
Die Risikoskala in dieser Hochrisiko-Sportart beginnt bei Null und verschiebt sich entweder in den Plus- oder in den Minusbereich. Oft musste Odi im Plusbereich, wo man mehr riskieren muss, Wunder vollbringen. Wir haben in den Plusbereichen aber auch brutale Abflüge erlebt. Cyprien Sarrazin und Aleksander Aamodt Kilde fehlen deshalb!
Gestern hat Odermatt die Mitte der Skala gesucht. In seinen Paradepassagen ist er etwas ins Minus geraten, und etwas weniger riskiert. Aber auch diesen Bereich muss ein Abfahrer kennen, wenn er gesund bleiben will.