Es ist der Triumph, der in Marco Odermatts riesigem Weltcup-Palmares noch fehlt: der Abfahrts-Sieg in Kitzbühel.
Vor einem Jahr hatte der Franzose Cyprien Sarrazin dem Schweizer die Krönung auf der Streif vermiest. Diesmal aber schien alles angerichtet. Zumal Odermatt am Freitag beim Super-G die Konkurrenz schon ein erstes Mal einteilte und den insgesamt 44. Weltcupsieg einfahren konnte.
Doch es kommt anders. Odermatt verpasst mit seiner Fahrt den Sprung an die Spitze, reiht sich im Zwischenklassement hinter Teamkollege Alexis Monney auf Platz zwei ein und rutscht danach noch bis auf Rang sechs ab.
Frust pur für den 27-jährigen Dominator? Nicht wirklich. Im SRF-Interview ist Odermatt ganz offen. «Es wurmt mich gar nicht, dass ich den Sieg verpasst habe. Letztes Jahr habe ich mich über den zweiten Platz genervt. Heute bin ich ins Ziel gekommen als Zweiter hinter Alexis, da dachte ich, es sei tipptopp.»
«So gewinnt man sehr, sehr selten hier»
Nach dem Super-G meinte Odermatt gegenüber Blick, es sei auf jeden Fall schon mal ein gutes Wochenende. Ein Sieg in der Abfahrt würde es zu einem perfekten Wochenende machen. Davon, dass es nun nicht mal fürs Podest gereicht hat, will sich der Nidwaldner nicht die Stimmung verderben lassen. «Ein Podestplatz wäre schön gewesen, aber heute hat es mich komischerweise nicht genervt.»
Die Gründe für den verpassten Coup hat Odermatt ebenfalls schon ausgemacht. Die hundertprozentige Überzeugung habe bei ihm in der Fahrt am Samstag gefehlt, meint Odermatt. «Ich habe nicht das letzte Hemd riskiert. So gewinnt man sehr, sehr selten hier in Kitzbühel.»