Nach dem Super-G am Lauberhorn wurde Stefan Rogentin von Österreichs Top-Star Vincent Kriechmayr zum moralischen Sieger erklärt. Grund: Der Bündner wurde in Wengen Dritter, obwohl er starke Nachwehen von seinem Sturz im ersten Training hatte. Diese Schmerzen sind bei der Anreise nach Kitzbühel zwar grösstenteils abgeklungen, dafür laboriert er seit ein paar Tagen an einer Grippe mit Gliederschmerzen und starkem Husten.
Dennoch liefert der 30-Jährige auch beim Super-G am Hahnenkamm eine heroische Leistung ab und klassiert sich erneut auf dem dritten Platz. «Ich bin selber erstaunt, dass es wieder so gut funktioniert hat, weil mein Körper wirklich in keinem guten Zustand ist. Und ich muss auch zugeben, dass es von mir ziemlich fahrlässig war, dass ich in diesem Zustand die beiden Abfahrtstrainings auf der gefährlichen Streif bestritten habe.»
Für den Super-G reicht die Kraft
Ist es nicht auch extrem gefährlich, wenn man derart geschwächt den Super-G auf der Streif bestreitet? Rogentin schüttelt den Kopf: «Dieser Super-G dauert knapp eine Minute und 15 Sekunden. Für diese Zeit reicht meine Kraft auch mit einer Grippe.» Es käme jedoch einer noch grösseren Überraschung gleich, wenn Rogentin mit dieser Grippe auch auf der wesentlich längeren Hahnenkamm-Abfahrt der Sprung aufs Stockerl schaffen sollte.