Wir schreiben den 16. Dezember 2019. Obwohl Christian Stucki am Vorabend bei der Wahl zum Sportler des Jahres sogar Roger Federer gebodigt hat, offenbart der Gigant aus dem Berner Seeland im Interview mit BLICK eine Schwäche. «Es ist in den letzten Wochen ein paar Mal vorgekommen, dass ich im Umgang mit meinen Kindern gereizt reagiert habe, weil ich absolut am Anschlag war. Die vielen Verpflichtungen, die mit meinem Titel als Schwingerkönig verknüpft sind, laugen mich geistig aus.»
Der Überschwinger zieht damals in Erwägung, sein 60-Prozent-Pensum als Lastwagenchauffeur zu reduzieren. Und jetzt? Obwohl der «Chrigu» nach wie vor drei Tage in der Woche mit seinem LKW Fleisch ausfährt, hat er seit letztem März teilweise mehr Zeit, als ihm lieb ist. Wegen der Corona-Pandemie ist in diesem Kalenderjahr kein einziges Kranzschwingfest ausgetragen worden. In der Agenda des Königs sind deshalb auch viel weniger Sponsoren- und Medientermine platziert. «Ich habe zwar immer noch ein paar PR-Termine. Aber klar, ich habe viel mehr Zeit, bin praktisch jeden Abend zu Hause.»
Stuckis Herz schlägt für die Young Boys
Der König wird darum zum Zuschauer – und ist damit bestens vorbereitet, in die Bresche zu springen. Weil SRG, Swiss Olympic und der Verband Sportpress auf eine Jahres-Wahl verzichten und stattdessen die besten Sportler der letzten 70 Jahre küren, schliesst BLICK die Lücke: Die BLICK-Leser und eine illustre Sportler-Jury mit Stucki und einer Reihe von ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres wählen die Top-Athleten 2020!
Wählen Sie die Sportler des Jahres!
BLICK wählt die Sport-Champions des Jahres! Weil die traditionellen «Sports Awards» bei der SRG im Corona-Jahr 2020 den «Besten aus 70 Jahren» weichen müssen, springen wir in die Bresche. Denn auch dieses Jahr gab es grosse Leistungen, die es zu honorieren gilt. Die BLICK-Sportredaktion hat die stärksten Athleten und Athletinnen des Jahres nominiert.
Eine Jury aus ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres sowie die BLICK-Leser küren den Sieger, wobei Jury-Voten und Leser-Abstimmung zu jeweils 50 Prozent zählen. Die Sieger werden am Sonntag, 13.12. bekannt: In einer Blick-TV-Spezialsendung küren Schwingerkönig Christian Stucki, Eiskunstlauf-Legende Sarah van Berkel und Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara die besten Sportler des Jahres.
Der Preis: BLICK spendet im Namen der beiden Sieger in den Hauptkategorien (Sportlerin und Sportler des Jahres) je 2000.- Franken an eine Nachwuchs-Sportorgnisation ihrer Wahl.
BLICK wählt die Sport-Champions des Jahres! Weil die traditionellen «Sports Awards» bei der SRG im Corona-Jahr 2020 den «Besten aus 70 Jahren» weichen müssen, springen wir in die Bresche. Denn auch dieses Jahr gab es grosse Leistungen, die es zu honorieren gilt. Die BLICK-Sportredaktion hat die stärksten Athleten und Athletinnen des Jahres nominiert.
Eine Jury aus ehemaligen Sportlerinnen und Sportlern des Jahres sowie die BLICK-Leser küren den Sieger, wobei Jury-Voten und Leser-Abstimmung zu jeweils 50 Prozent zählen. Die Sieger werden am Sonntag, 13.12. bekannt: In einer Blick-TV-Spezialsendung küren Schwingerkönig Christian Stucki, Eiskunstlauf-Legende Sarah van Berkel und Rad-Olympiasieger Fabian Cancellara die besten Sportler des Jahres.
Der Preis: BLICK spendet im Namen der beiden Sieger in den Hauptkategorien (Sportlerin und Sportler des Jahres) je 2000.- Franken an eine Nachwuchs-Sportorgnisation ihrer Wahl.
Ein paar Athleten hat der Schwingerkönig dabei schon ganz besonders im Auge. «Ich habe im TV einige grossartige Darbietungen von Schweizer Sportlern gesehen. Aber besonders heisse Kandidaten sind für mich Daniel Yule, der in Kitzbühel und Adelboden den Slalom gewinnen konnte, und Beat Feuz, der zum dritten Mal in Serie in der Abfahrts-Gesamtwertung triumphierte.» Einen ganz klaren Favoriten hat der böseste Eidgenosse bei der Wahl der Mannschaft des Jahres: «Ich bin ein grosser YB-Fan, meine Stimme haben die Stadtberner auf sicher.»
Sein Schwingerherz blutet
Schwinger sind in den Hauptkategorien wegen des coronabedingten Saisonausfalls keine nominiert. Der 35-jährige Vater von zwei Söhnen gibt zu, «dass ich es an gewissen Sonntagen im letzten Sommer auch genossen habe, dass ich mit meiner Familie ausschlafen konnte, anstatt in aller Herrgottsfrühe an ein Schwingfest zu fahren». Doch seit der Bundesrat pandemiebedingt den Amateursportlern, zu denen die Schwinger auf dem Papier nach wie vor gehören, ein Körperkontakt-Trainingsverbot auferlegt hat, spürt auch der gelernte Forstwart Entzugserscheinungen. «Es kribbelt unter den Fingernägeln, ich möchte endlich wieder Sägemehl riechen.»
Dann beginnt dieser sonst so ausgeprägte Gemütsmensch ein düsteres Szenario zu malen: «Wenn wir nicht bald wieder ins Sägemehl dürfen, wird unser Sport vor die Hunde gehen. Junge Schwinger werden zu anderen Sportarten abwandern. Deshalb hoffe ich darauf, dass jemand unseres Verbands eine Ausnahmegenehmigung für den Nationalsport bei Sportministerin Viola Amherd beantragt.»
Weil die Lage in der «Sägemehlschweiz» besonders kritisch ist, zieht der König in Erwägung, sich persönlich bei der für den Sport zuständigen Bundesrätin zu melden: «Ich habe kürzlich während der Autofahrt zu meinem Konditionstrainer nach Beromünster darüber nachgedacht, einen Brief nach Bundesbern zu versenden. Ich glaube, ich mache das gelegentlich. Bundesbern kann ja nicht mehr als Nein sagen.