Es sind tierisch schwere Zeiten für unseren Schwingerkönig. Im Januar hat Christian «Chrigu» Stucki einige Tränen vergossen, weil seine Eltern ihren 14-jährigen Hund einschläfern mussten. Und jetzt musste auch der viereinhalbjährige Stier getötet werden, den Stucki beim letzten Eidgenössischen in Zug nach seinem Schlussgang-Triumph gegen den Luzerner Joel Wicki als Siegerpreis in Empfang nehmen durfte.
Gemäss der «Luzerner Zeitung» musste der 1500 Kilo schwere Gigant zum Metzger, weil er seinen Betreuer Mändel Nussbaumer zuletzt mit aggressivem Verhalten geschockt hat. «Als ich vor zwei Wochen im Stall war, jagte er mir richtig Angst ein», so Nussbaumer. «Der Stier ist ein paar Schritte rückwärts gegangen, um direkt auf mich loszugehen. Mit einem Sprung zur Seite habe ich mich in Sicherheit bringen können.»
Stucki: «Kolin hätte zur Gefahr für die Kinder werden können»
Zwei Tage später hat Nussbaumer Kolin ins Schlachthaus geführt. Stucki, der den Muni Ende August nach dem offiziellen Empfang in seiner Wohngemeinde Lyss auf Nussbaumers Hof im Kanton Zug zurückgebracht hat, erfährt von Kolins tragischem Ende vor seinem Ski-Urlaub im Wallis. «Nachdem ich diese Nachricht per SMS erhalten habe, ist mein Sohn Xavier in Tränen ausgebrochen» sagt Überschwinger zu BLICK.
Der 128-fache Kranzgewinner setzt nach: «Natürlich hat dieses prächtige Tier auch mir sehr leidgetan. Aber ich bin mir sicher, dass sein Betreuer mit dem Gang ins Schlachthaus die richtige Entscheidung getroffen hat. Kolin hätte zu einer grossen Gefahr für die Kinder werden können, die auf dem Hof leben.»
Zu König Stucki war Kolin immer brav
Gleichzeitig hält Stucki fest, dass er seinen Lebendpreis selber nie von der aggressiven Seite kennengelernt hat: «Bei der Siegerehrung in Zug und beim Empfang in Lyss war Kolin wirklich sehr brav.» Genau so will der König seinen Muni in Erinnerung behalten.