Vergangenen Sonntag empfing Matthias Sempach (34) auf seinem Bauernhof im Entlebuch hohen Besuch – der amtierende Schwingerkönig Christian Stucki (35) besichtigte mit seiner Familie die prächtige Schwingerstube, welcher der König von 2013 in diesem Sommer im Parterre von seinem Haus gebaut hat. Im Zentrum dieser Stube hängen die Bilder, welche an «Mättus» Triumph am Eidgenössischen in Burgdorf erinnern.
Obwohl Sempach damals im Schlussgang Stucki besiegte, sind der gebürtige Emmentaler und der Seeländer immer Freunde geblieben. Als «Chrigu» im vergangenen August in Zug dank dem Schlussgang-Sieg gegen Joel Wicki den Thron eroberte, jubelte Sempach als SRF-Experte mit.
Sempach schwärmt von Wicki
Mittlerweile hat der «Exil-Entlebucher» aber auch den Sörenberger Wicki in sein Herz geschlossen. Seit der 106-fache Kranzgewinner mit seiner Heidi und den beiden Kindern im Kanton Luzern den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb seiner Lebensgefährtin übernommen hat, hat er schon mehrere Trainings von Joels Schwingklub Entlebuch geleitet. «Joel ist ein absoluter Muster-Athlet» schwärmt Sempach.
«Er imponiert mir vor allem mit seiner Leidenschaft und seiner professionellen Einstellung. Es gibt in meinen Augen keinen anderen Schwinger, der aus seinen körperlichen Möglichkeiten so viel herausholt wie Joel».
Wicki tönt nicht weniger begeistert, wenn er über Sempach spricht. «Wir Entlebucher profitieren ganz sicher enorm von den Einheiten mit Mättu. Wenn er uns etwas sagt, wissen wir ganz genau, dass er recht hat. Schliesslich hat er uns in seiner Karriere immer wieder bewiesen, dass er ein Ausnahmekönner ist.»
Sempach will dem 183 cm «kleinen», 110 kg schweren Wicki nicht zuletzt Schwünge näher bringen, mit denen er die absoluten Schwergewichte leichter besiegen kann.
Henry auf den Spuren des Papas
Im Hause Sempach gibt es aber auch ein Leichtgewicht, welches so schnell wie möglich im Entlebucher Schwingkeller Sägemehlstaub aufwirbeln möchte – die Rede ist von «Mättus» fünfeinhalb Jahre alten Sprössling Henry. «Wenn es nach ihm gehen würde, hätte Henry schon längst sein erstes Training mit den Bubenschwingern absolviert. Aber für mich kommt das noch ein bisschen zu früh. Ich werde Henry erst dann ins Schwingtraining mitnehmen, wenn er sich als Primarschüler etabliert hat.»
Mit einem Augenzwinkern verteilte Papa Sempach seinem Sohn beim letzten Besuch aber ein «Zückerli»: «Ich habe nichts dagegen, wenn sich Henry mit den Buben vom Stucki Chrigu im Sägemehl herumtollt.»