Seine Stimme hat Gewicht. Nicht nur wegen seiner 140 bis 150 Kilogramm Kampfmasse. Schwingerkönig Christian Stucki ist nicht erst seit seinem Triumph am letzten Eidgenössischen in Zug 2019 ein ganz Grosser des Schwingsports.
Nun spricht sich der 35-jährige Familienvater für einen Abbruch der Saison 2020 aus, wie es bereits Eidgenosse Pirmin Reichmuth vor einem Monat im BLICK-Interview forderte. «Es wäre schlauer, wenn man die Saison 2020 streichen würde. Der ESV muss eine Entscheidung fällen», sagt Stucki gegenüber der «Berner Zeitung».
Er spricht damit an, dass beispielsweise in der Innerschweiz, im Nordost-, Nordwest- und Südwestschweizer Teilverband sämtliche Kranzfeste abgesagt worden sind. Nur das Oberländische in Frutigen BE ist in den Oktober verlegt worden.
Stucki fordert gleiche Bedingungen für alle. Wenn Schwinger anderer Teilverbände nicht um einen Kranz schwingen können, dann sollen das auch die Berner nicht tun.
Keine «Zückerli» mehr
Dafür hat König Chrigu mehr Zeit für die Familie. Er schwitzt mit Frau Cécile und spielt mit den Söhnen Xavier (6) und Elia (4). «Das ist natürlich auch schön und ziemlich entspannend. Aber ich vermisse das Schwingen trotzdem», sagt er.
Finanziell ist Stucki nicht so sehr aufs Schwingen angewiesen. Drei Tage die Woche sitzt Stucki als Chaffeur hinter dem Lastwagen-Lenkrad. Die Sponsoren stehen auch in weniger präsenzreichen Zeiten wie Corona hinter ihm.
Wie auch bei anderen Schwingern, die beruflichen Tätigkeiten nachgehen. Für die Sägemehl-Giganten ist der Sport oft nur ein «Zückerli», wie Reichmuth kürzlich sagte. (eg/leo)