Foto: swiss-image.ch

Leitartikel zum Eidgenössischen Schwingfest
Die Ausgangslage ist spannend wie kaum je zuvor

Viel wurde im Vorfeld über den Mythos Schwingen geschrieben – doch nun geht es endlich los. Die Zeit für einen Generationenwechsel scheint reif zu sein, meint BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 24.08.2019 um 02:34 Uhr
|
Aktualisiert: 26.08.2019 um 15:03 Uhr
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BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Foto: Shane Wilkinson
Felix Bingesser

«Habemus Papam», heisst es jeweils in Rom, wenn weisser Rauch aufsteigt und ein neuer Papst ­bestimmt ist.

«Habemus Schwingerkönig»,
heisst es morgen Abend in Zug, wenn ein Bubentraum wahr wird. Und sich ein junger Mann von 56'000 Zuschauern im Stadion und einer Million daheim vor dem Fernseher beim grössten Sportanlass des Landes feiern lassen kann.

Viel ist geschrieben und diskutiert worden über den Mythos Schwingen, über Schweizer Werte und Traditionen, über diesen Boom, den der Nationalsport erlebt, über die gigantische Dimension, die dieses Eidgenössische mittlerweile hat.

Das ist jetzt alles Schall und Rauch, wenn sich heute der Morgennebel lichtet. Und es heisst: «Manne i d’Hose!» Dann geht es los mit diesem spektakulären Sport. Dann sind die Schwinger trotz der Zuschauermassen ganz einsam, wenn sie in die Arena laufen und den Sägemehlring betreten.

Dann gibt es nur noch den Zweikampf. Auge in Auge, Mann gegen Mann. Wer auf dem Rücken liegt, hat verloren. Kein Schönheitspreis, keine Stilnoten, kein Videoschiedsrichter. Ein archaischer Zweikampf.

Und die Ausgangslage ist spannend wie kaum je zuvor. Vor drei Jahren in Estavayer hat man den Generationenwechsel erwartet. Samuel Giger, Armon Orlik, Remo Käser scharrten mit den Hufen. Am Ende gewann Matthias Glarner – der erste König, der älter als 30 Jahre war.

Jetzt scheint die Zeit
für den Generationenwechsel noch reifer. Pirmin ­Reichmuth, Samuel Giger, Armon Orlik und Joel Wicki sind diesmal die Kronprinzen. Es wäre eine Überraschung, würde nicht einer der vier Musketiere mit dem 1200 Kilo schweren Siegermuni Kolin den Heimweg antreten. Oder Altmeister Christian Stucki sorgt doch noch für eine märchenhafte Geschichte.

Die grösste Erwartungs­haltung hat die Innerschweiz. Es ist eine Ironie der Schwing-Geschichte, dass der grösste und derzeit stärkste Teilverband mit Harry Knüsel erst ­einmal den König gestellt hat. Mit dem Zuger Pirmin Reichmuth, wenige Kilo­meter von der Arena entfernt aufgewachsen, und mit dem Entlebucher Joel Wicki stellt die Innerschweiz zwei Topfavoriten.

Die grosse Frage: Haben die Innerschweizer den Teamgeist, den es braucht und den vor allem die Berner zuletzt immer vorgelebt haben? Schwingen die Schwyzer und die Ob- und Nidwaldner bei entsprechender Konstellation für den Zuger Reichmuth und den Luzerner Wicki? Sind Sven Schurtenberger, Marcel Mathis, Christian Schuler, Benji von Ah oder Mike Müllestein bereit, die eigenen Ambitionen in den Dienst der Mannschaft zu stellen?

Und dann gibt es noch die ganz Jungen. Michael ­Wiget oder Fabian Staudenmann aus dem Bernbiet, Michael Gwerder aus der Innerschweiz oder Joel Strebel aus der Nordwestschweiz. Taucht einer von denen aus der zweiten Reihe plötzlich vorne in der Rangliste auf? Springt einer von denen auf den Zug?

Genug der Spekulationen. Jetzt werden all die Fragen beantwortet. Und am Sonntagabend heisst: «Habemus Schwingerkönig.»

Alle Infos zum Eidgenössischen in Pratteln

Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.

Sven Thomann

Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.

Programm ESAF 2019

Freitag, 23. August

  • 11.00 / Eröffnung des Festgeländes
  • 13.00 / Fahnenempfang in Zug
  • 14.00 / Start Festumzug

Samstag, 24. August

  • 7.30 / Einmarsch der Schwinger
  • 7.45 / Nationalhymne
  • 8.00 / Anschwingen (1./2. Gang)
  • 8.00 / Wettkampfbeginn Steinstossen
  • 13.30 / Ausschwingen (3./4. Gang)
  • 14.00 / Final 20-kg-Steinstossen
  • 14.30 / Final 40-kg-Steinstossen
  • 17.15 / Ende Ausschwingen

Sonntag, 25. August

  • 7.45 / Ausstich (5. Gang)
  • 10.30 / Ausstich (6. Gang)
  • 13.30 / Kranzausstich (7. Gang)
  • 14.45 / Final Unspunnenstein
  • 15.15 / Kranzausstich (8. Gang)
  • 16.45 / Schlussgang

Freitag, 23. August

  • 11.00 / Eröffnung des Festgeländes
  • 13.00 / Fahnenempfang in Zug
  • 14.00 / Start Festumzug

Samstag, 24. August

  • 7.30 / Einmarsch der Schwinger
  • 7.45 / Nationalhymne
  • 8.00 / Anschwingen (1./2. Gang)
  • 8.00 / Wettkampfbeginn Steinstossen
  • 13.30 / Ausschwingen (3./4. Gang)
  • 14.00 / Final 20-kg-Steinstossen
  • 14.30 / Final 40-kg-Steinstossen
  • 17.15 / Ende Ausschwingen

Sonntag, 25. August

  • 7.45 / Ausstich (5. Gang)
  • 10.30 / Ausstich (6. Gang)
  • 13.30 / Kranzausstich (7. Gang)
  • 14.45 / Final Unspunnenstein
  • 15.15 / Kranzausstich (8. Gang)
  • 16.45 / Schlussgang
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