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Opa wanderte aus Tschechoslowakei ein, Vater diente in der Schweizergarde
Die grosse Orlik-Saga

Dass Armon Orlik (24) ein heisser Anwärter auf den Schwingerthron ist, scheint so sicher wie das Amen in seinem Elternhaus.
Publiziert: 23.08.2019 um 01:30 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2019 um 10:39 Uhr
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Legt Armon Orlik seine Gegner auch beim ESAF in Zug auf den Rücken?
Foto: keystone-sda.ch
Marcel W. Perren

Er war so nahe dran: Vor drei Jahren stand Armon Orlik (24) in Estavayer im Schlussgang. Gegen den routinierten Matthias Glarner hatte der Bündner die Chance, sich früh schon in der Karriere die Königskrone aufzusetzen. Am Ende aber war es der Bündner, der sich das Sägemehl vom Rücken klopfen lassen musste – der Schwingerkönig hiess Glarner.

Jetzt nimmt Orlik einen neuen Anlauf. Keinen Gang hat er in dieser Saison verloren, er zählt zu den Topfavoriten für Zug. Und er bekommt am Samstagmorgen die Chance auf Revanche: Im Anschwingen kommt es wieder zum Duell Orlik gegen Glarner. Mit klaren Vorzeichen: Diesmal ist Orlik Favorit. Wie es sich gehört für einen in jeglicher Hinsicht aussergewöhnlichen Schwinger.

Seine Wurzeln liegen fern von der Sägemehlschweiz im tiefen Osten Europas. Orliks Grossvater wandert als 18-jähriger Bursche von der Tschechoslowakei ins Bündnerland aus. Er vererbt seinen Nachkommen einen ausgeprägten Kampfgeist.

«Böse» Familie mit einem guten Draht nach ganz oben

Armons zweitältester Bruder Flavio bringt es im Judo bis zum Schweizer-Meister-Titel, und auch Armon selber fällt in seiner Kindheit als talentierter Judoka auf. Er feiert in der japanischen Kampfsportart mehrere Bündner Jugend-Meistertitel, ehe er sich ab dem 15. Lebensjahr wie sein zwei Jahre älterer Bruder Curdin voll aufs Schwingen konzentriert. Vielleicht sind die Orliks sportlich auch deshalb so erfolgreich, weil keine andere derart «böse» Familie einen ähnlich guten Draht nach ganz oben hat. Armons Papa Paul beschützt in den 80er-Jahren mit seinem Zwillingsbruder Peter in der Schweizergarde in Rom Papst Johannes Paul II.

Glarner beeindruckt von Orliks Professionalität

Als Schweizer Gardist ist später auch Armons ältester Bruder Lucas im Einsatz. Die im Aargau aufgewachsene Mutter Helena dient im Bruderklauszentrum zu Maienfeld als Mesmerin. Beim letzten Eidgenössischen in Estavayer kann sich Armon bis zum Schlussgang auf den göttlichen Beistand verlassen, aber dann wird er kurz vor dem Thron im Sägemehl vergraben. Seit diesem geschichtsträchtigen Duell sind sich der König und sein Opfer mehrmals im Schwinger-WK in Magglingen über den Weg gelaufen.

Glarner zeigt sich tief beeindruckt von den Begegnungen mit seinem Opfer: «Ich habe lange geglaubt, dass sich ein Schwinger nicht viel professioneller auf ein Eidgenössisches vorbereiten kann, wie ich das vor Estavayer getan habe. Nun weiss ich aber, dass Armon diesen Sport noch professioneller betreibt.»

Der 1,90 m lange, 110 Kilo schwere Bau- und Ingenieurstudent scheint neben dem optimalen Kraft- und Ausdauertraining vor allem auf die Ernährung grössten Wert zu legen. Diverse WK-Kameraden berichten, dass Orlik mit einem Mixer ins Militär einrückt, damit er sich auf dem Zimmer Obst-Smoothies kreieren kann. Und damit der Magen ja nicht überfordert wird, lege er beim Frühstück immer nur ein Cornflake auf den Löffel.

Aber was hat der fünffache Saisonsieger seit seinem kurzen Auftritt auf der Schwägalp alles geschluckt? Zur Erinnerung: Nach dem gewonnenen Startgang auf der Schwägalp gegen den Innerschweizer Mike Müllestein bricht Orlik den Wettkampf wegen Rückenbeschwerden ab. Muss er das Eidgenössische Kräftemessen mit Medikamenten vollgepumpt in Angriff nehmen? Ein Insider der Familie winkt ab: «Die Blockade in seinem Rücken konnte hinausmassiert werden.»

Armon Orlik wird am Samstag im Anschwingen also topfit zum grossen Revanche-Gang gegen Titelverteidiger Glarner antreten. Und damit der liebe Gott diesmal auf Armons Seite steht, dürften im Orlik-Clan bis dahin noch einige Gebete gesprochen werden. Amen!

Nach diesem Kampf ist Schluss für Orlik Armon
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Zwei Wochen vor dem ESAF:Nach diesem Kampf ist Schluss für Orlik Armon

Alle Infos zum Eidgenössischen in Pratteln

Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.

Sven Thomann

Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.

Programm ESAF 2019

Freitag, 23. August

  • 11.00 / Eröffnung des Festgeländes
  • 13.00 / Fahnenempfang in Zug
  • 14.00 / Start Festumzug

Samstag, 24. August

  • 7.30 / Einmarsch der Schwinger
  • 7.45 / Nationalhymne
  • 8.00 / Anschwingen (1./2. Gang)
  • 8.00 / Wettkampfbeginn Steinstossen
  • 13.30 / Ausschwingen (3./4. Gang)
  • 14.00 / Final 20-kg-Steinstossen
  • 14.30 / Final 40-kg-Steinstossen
  • 17.15 / Ende Ausschwingen

Sonntag, 25. August

  • 7.45 / Ausstich (5. Gang)
  • 10.30 / Ausstich (6. Gang)
  • 13.30 / Kranzausstich (7. Gang)
  • 14.45 / Final Unspunnenstein
  • 15.15 / Kranzausstich (8. Gang)
  • 16.45 / Schlussgang

Freitag, 23. August

  • 11.00 / Eröffnung des Festgeländes
  • 13.00 / Fahnenempfang in Zug
  • 14.00 / Start Festumzug

Samstag, 24. August

  • 7.30 / Einmarsch der Schwinger
  • 7.45 / Nationalhymne
  • 8.00 / Anschwingen (1./2. Gang)
  • 8.00 / Wettkampfbeginn Steinstossen
  • 13.30 / Ausschwingen (3./4. Gang)
  • 14.00 / Final 20-kg-Steinstossen
  • 14.30 / Final 40-kg-Steinstossen
  • 17.15 / Ende Ausschwingen

Sonntag, 25. August

  • 7.45 / Ausstich (5. Gang)
  • 10.30 / Ausstich (6. Gang)
  • 13.30 / Kranzausstich (7. Gang)
  • 14.45 / Final Unspunnenstein
  • 15.15 / Kranzausstich (8. Gang)
  • 16.45 / Schlussgang
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