Kracher-Premiere mit Stucki gegen Reichmuth

Das sind die Spitzenpaarungen am Eidgenössischen

Samuel Feller hat Wort gehalten. Am Montag kündigte der Chef-Einteiler im BLICK an: «Diesmal will ich mehr Paarungen machen, die es länger nicht oder gar nie gegeben hat.»

Tatsächlich: Der technische Leiter des ESV sorgt zum Beispiel dafür, dass mit dem Seeländer Christian Stucki und dem Zuger Pirmin Reichmuth zwei Königs-Favoriten aufeinandertreffen, die sich noch nie in die Finger bekommen haben. Ein echter Knaller zum Auftakt! 

Die Spitzenpaarungen:

• Matthias Glarner – Armon Orlik
  Beim Revanche-Gang vom letzten Eidgenössischen spricht alles gegen den König. Glarner hat seit 2016 0, Orlik 10 Kranzfeste gewonnen. Tipp: Orlik
   
• Christian Stucki – Pirmin Reichmuth
  Noch nie standen sich die Königs-Favoriten Stucki und Reichmuth im Sägemehl gegenüber. Reichmuth gewann vier Kranzfeste, Routinier Stucki war lange verletzt, zeigte sich am Berner Kantonalen nicht unwiderstehlich. Tipp: Gestellt
   
• Samuel Giger – Nick Alpiger
  Während sich Alpiger nach seinem Sieg am Innerschweizer am Oberschenkel verletzt hat, befindet sich Weissenstein-und Schwägalp-Champion Giger in Top-Form. Tipp: Giger
   
• Joel Wicki – Matthias Aeschbacher
  Die letzten beiden Duelle der beiden stärksten Nichteidgenossen stiegen 2016 und 2018 jeweils auf dem Brünig, zweimal siegte Wicki. Tipp: Wicki
   
• Kilian Wenger – Christian Schuler
  Schuler konnte den König von 2010 noch nie besiegen, Wenger hat den Schwyzer in 5 Kämpfen 3 Mal besiegt. Auch diesmal gewinnt Kilä – trotz lädiertem Knie. Tipp: Wenger
   
• Daniel Bösch – Sven Schurtenberger
  Unspunnensieger Bösch ist rechtzeitig zum ESAF wieder in Form. Und auch die Direkt-Bilanz spricht mit 3:1 für den St. Galler. Tipp: Bösch
   
• Reto Nötzli – Bernhard Kämpf
  Die letzte Direktbegegnung vor 5 Jahren konnte Nötzli für sich entscheiden. Zurzeit ist der dreifache Saisonsieger Kämpf aber besser in Form. Tipp: Kämpf
   
• David Schmid – Marcel Mathis
  NWS-Sieger Schmid ist ein Defensivkünstler, Mathis, zuletzt mit gestelltem Schwägalp-Schlussgang gegen Giger, ist ebenfalls ein zäher Brocken. Tipp: gestellt
   
• Benji von Ah – Domenic Schneider
  Fünf Mal haben der Rigi-Sieger und der Thurgauer Eidgenosse bis jetzt zusammengegriffen, vier Mal siegte von Ah. Tipp: Von Ah
   
• Curdin Orlik – Mike Müllestein
  Orlik kehrt aus einer Verletzungspause zurück, Müllestein auf Brünig und Schwägalp mit guten Leistungen. Tipp: Müllestein
   
• Michael Bless – Remo Käser
  Am letzten Eidgenössischen besiegte Käser den Appenzeller im siebten Gang. Der Berner ist derzeit aber nicht so gut in Form. Tipp: gestellt
   
• Marcel Bieri – Niklaus Zenger
  Eine weitere Premiere. Bieri zuletzt am NWS stark, am Zuger Kantonalen im Schlussgang. Zenger mit geerbtem Sieg am Oberländischen. Tipp: gestellt
   
• Andi Imhof – Patrick Räbmatter
  Der 150 Kilo schwere Räbmätter hat im Juni auf dem Stoos gegen den 120 Kilo-Mann aus Uri verloren. Diesmal wird er zurückschlagen. Tipp: Räbmatter
   
• Roger Rychen – Simon Anderegg
  Kann Rychen nach schwieriger Saison in Zug auftrumpfen? Gegen den routinierten Berner wird er zurückgebunden. Tipp: Anderegg
   
• Lario Kramer – Joel Ambühl
  Die grösste Südwestschweizer Hoffnung Kramer hat zuletzt den Schwägalp-Kranz ergattert, der Willisauer hat auf dem Brünig und auf der Rigi gekranzt. Tipp: gestellt

So wichtig sind die Anschwingpaarungen

Während ein Roger Federer in der ersten Runde von einem Grand-Slam-Turnier meist auf Qualifikanten trifft, werden im Schwingsport die absoluten Hochkaräter gleich im 1. Gang aufeinander gehetzt.

Es ist der Technische Leiter des Eidgenössischen Schwingverband ESV, der die Start-Paarungen im Alleingang bestimmt. Seit fünf Jahren interpretiert der Berner Samuel Feller diese Rolle. Er hat die Aufgabe, brisante Paarungen mit hohem Spektakel-Potenzial zu kreieren. Er darf aber nicht zwei Schwinger aus demselben Teilverband zusammen einteilen.

Im Gegensatz zum Tennis bedeutet eine Auftaktniederlage im Schwingen noch nicht das endgültige Aus. Dass man auch nach einem Fehlstart noch Schwingerkönig werden kann, haben in der Neuzeit die Toggenburger Jörg Abderhalden und Nöldi Forrer bewiesen. Abderhalden hat 1998 in Bern nach einer Anschwing-Pleite gegen den Schwyzer Heinz Suter den Thron erobert, Forrer gewann die Krone drei Jahre später in Nyon trotz der Auftaktpleite gegen den Baselbieter Rolf Klarer.

Beide haben bei ihren königlichen Aufholjagden von einem geschickten Verbandsvertreter in der Einteilung profitiert.

Ab dem zweiten Gang kann der Technische Leiter des ESV die Paarungen nämlich nicht mehr eigenhändig bestimmen, nach dem Anschwingen ist jeder der fünf Teilverbände (Bern, Nordost-, Nordwest-, Südwest- und Innerschweiz) mit je einem Mann im Einteilungs-Komitee vertreten.

Sie wollen wissen, was die Schwinger selbst zu den Paarungen sagen? Am Donnerstag gibts den BLICK-Talk!

Alle Infos zum Eidgenössischen in Pratteln

Vom 26. bis 28. August dominieren Kolosse, Sägemehl und Zwilchhosen die Schweiz – das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2022 in Pratteln steht an. Hier findest Du alles, was Du über den Mega-Event wissen müssen.

Sven Thomann

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