Je höher die Vorschusslorbeeren für einen neuen Spieler hängen, je grösser die Absturzgefahr, desto tiefer der Fall.
Hier folgt eine Auswahl von Spielern, die in der Schweiz als grosse Versprechen angekündigt wurden und als grosse Enttäuschungen wieder gingen.
Mario Balotelli (Sion, 33)
Im Sommer 2022 ist er der Transfercoup schlechthin: Super-Mario Balotelli kommt ins Wallis. Erwartet wurde das ganz grosse Spektakel, erhalten haben die Sittener bloss Enttäuschung. 18 Einsätze in der Super League, 6 Tore, davon 3 Penaltys und mehrheitlich Standfussball. Und das bei 2,8 Mio. Franken Jahresgehalt! Jetzt ist der Schrecken zu Ende. Präsident Constantin und Balotelli haben sich auf eine Vertragsauflösung geeinigt.
Sion und sein Super-Flop Balotelli
Tomas Brolin (Zürich, 53)
Der Stürmer war bei Schweden an der EM 1992 der grosse Star. Mit Parma eroberte er die Serie A. Via Leeds kam er 1996 zum FCZ. Da war nicht nur der Lohn des Superstars dick. Nach drei Spielen und null Toren musste er wieder gehen. Das nennt man mal Transferflop.
Cesar Carignano (Basel, 40)
Über 6 Millionen Franken blechte Basel 2004 für den Gaucho-Stürmer. Er sollte die Basler zur festen Grösse in der Champions League machen. Es kam anders: Die erste Saison ist okay, danach ist er ständig verletzt – in vier FCB-Jahren kommt er auf 19 Spiele (7 Tore). 2015 beendet Carignano seine Karriere bei einem Provinzklub in Argentinien.
Holger Badstuber (Luzern, 34)
Im Sommer 2021 kommt der ehemalige Bayern-Star und 31-fache deutsche Nationalspieler Holger Badstuber zum FC Luzern. Er soll die Abwehr stabilisieren, bewirkt aber das Gegenteil. Er destabilisiert anscheinend sogar die Kabine an, Monate später beendet der Deutsche seine Karriere.
Shi Jun (YB, 40)
Der erste chinesische Fussballer soll für YB den riesengrossen Markt China erobern. Knapp 1 Mio. Fr. haben die Berner 2005 für den Stürmer gezahlt. Nach drei Jahren in Bern – und einer halbjährigen Leihe zum FCL – geht Shi Jun zurück nach China. Bis auf den Übernamen «Ski-Schuh» ist von ihm in Bern nichts haften geblieben.
Tosh McKinlay (GC, 58)
Als einen der besten Linksfüsse in Europa kündigt im Sommer 1999 GC-Trainer Roy Hodgson den Schotten an. McKinlay stellt sich aber als Holzfuss heraus. Nach vier Spielen ist das beim Rekordmeister allen klar. Der Linksverteidiger muss gehen.
Vagner (Sion, 27)
Der kapverdische Nationalstürmer kommt im Sommer 2021 als Hoffnungsträger von Metz aus der Ligue 1 ins Wallis. Er performt gar nicht. Ganze drei Einsätze verzeichnet er in der gesamten Saison – eine miserable Bilanz! Schon im Winter haben die Constantins genug und entziehen ihm die Spielberechtigung. Heute ist Vagner 27 und klublos.
Jesus Mendez (St. Gallen, 39)
1,5 Millionen Franken zahlt St. Gallen 2007 an den argentinischen Topklub River Plate. Mendez wird als Spielmacher der Extraklasse angekündigt. Seine Leistungen sind jedoch die ganze Saison lang ein Ärgernis. Im Februar 2008 geht er zurück nach Argentinien, wo er 2021 seine Karriere beendet.
John Linford (Zürich, 65)
Als der englische Stürmer 1987 aus Holland auf den Letzigrund wechselt, bekommt er sogleich den Spitznamen «Terror-John». Er sieht aus wie der Sänger einer Hardrock-Band. Er haut auf alle und alles ein. In sieben Spielen erzielt der Haudegen immerhin zwei Tore.
Darko Pancev (Sion, 58)
1991 schiesst er Roter Stern Belgrad zum Sieg im Meistercup. Er ist der gefragteste Knipser im Weltfussball. Inter holte Pancev, doch der kann sich in der Serie A nie durchsetzen. 1996 bietet ihm Sion eine Chance. Doch Pancev versagt und versiebt beste Chancen – 5 Spiele, 0 Tore, Rauswurf!
Gerardo Morales (GC, 47)
Der Transfer des Uruguay-Stürmers Gerardo Morales zu GC wird als Transfercoup angekündigt. Ein Coup ist es allemal, man holt den Falschen. Statt des 1,69-Meter-Mannes Gerardo wollte man eigentlich den 1,96-Meter-Riesen Javier Morales holen. Die Leistungen von Morales bleiben denn auch klitzeklein.
Francisco Guerrero (Zürich, 46)
Für drei Millionen Franken holt der FCZ im 2001 den Junioren-Weltmeister. Zwar sind die weiblichen Fans von Guerreros wehenden Haaren begeistert. Auf dem Rasen bleibt er aber das ewige Talent. Trainer Gross holt ihn dann noch kurz zum FCB. Auch dort floppt er.
Antonio Da Silva (Basel, 45)
Mit dem VfB Stuttgart wird er Deutscher Meister, kommt 2009 mit grossen Erwartungen zum FCB. Macht in einer Saison immerhin 36 Spiele, aber nur zwei Tore. Bekommt wegen seines Übergewichts den Spitznamen «Tonni» verpasst. Fällt nur auf, als er vor dem wichtigen Match gegen YB bis morgens auf einem Stadtfest feiert. Nach einer Saison ist Schluss. Spielt danach bei Borussia Dortmund.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |