Abstieg nach 17 Jahren in der Super League. Der FC Sion ist am Boden. Ein Absturz, der nicht ganz ohne Ansage kommt. Die Walliser erlebten eine verrückte Saison. Auch wegen Mario Balotelli (32). Der Superstar weckte grosse Hoffnungen, die er nie erfüllen konnte. Im Gegenteil. Der Italiener machte vor allem abseits des Platzes von sich reden.
In der Winterpause reiste der FC Sion mit Trainer Fabio Celestini (47) nach Spanien ins Trainingslager. Für Mario Balotelli wurde die Reise zum Fest. Sein Hotelzimmer war das Epizentrum der Feierlichkeiten und beherbergte immer mal wieder weibliche Gäste. Eines Morgens traf Trainer Celestini seinen Superstar in der Lobby des Mannschaftshotels – betrunken. Balotelli wurde daraufhin fürs Testspiel gegen Stuttgart (0:3) als verletzt gemeldet. «Mario hat Schmerzen im Oberschenkel», hiess es damals.
Balotelli schlug Constantin ins Gesicht
Wochen später zurück in der Schweiz. Gegen Aufsteiger Winterthur holte Sion nur ein 1:1. Nach Mitternacht kamen die Sittener damals nach dem Spiel im Wallis an. Und in Martigny VS wurde Fasnacht gefeiert. Sion-Sportchef Barthélémy Constantin (28) beschloss, Balotelli mitzunehmen, um ihn für die lokalen Bräuche zu sensibilisieren. Das Duo verkleidete sich, um unerkannt zu bleiben – einer ging als Serienfigur (Haus des Geldes), der andere als Pokémon Pikachu.
Plötzlich erkannte ein Partygänger aber den Fussballer. Er zückte die Kamera. Balotelli fand dies nicht lustig. Erst kam es zu Beleidigungen, dann flogen die Fäuste. Der Unbekannte ging zu Boden. Da griff auch Constantin ein, er wollte Balotelli schützen. Doch mitten im Gerangel kassierte der Sportchef plötzlich einen Faustschlag von Balotelli. Autsch.
Sion-Sportchef hat sich in Balotelli «getäuscht»
Eine Woche später sass Constantin im Tourbillon gegen St. Gallen auf der Bank – sein Auge blutunterlaufen. Sion verlor das Spiel. Und die Fans zündeten daraufhin auf den Rängen das Trikot Balotellis an. Sinnbildlich.
Der letzte Ausrutscher leistete sich Balotelli dann am 13. Mai in Genf. Sion ging gegen Servette 0:5 unter. Bereits zur Halbzeit stand es 0:3 – Präsident Christian Constantin (66) entliess Trainer David Bettoni (51) noch in der Pause. Und Balotelli beschloss, nicht mehr aufs Feld zurückzukehren. Er blieb drin, wurde durch Musa Araz (29) ersetzt. Ob diese 45 Minuten die letzten Balotellis im Sion-Dress waren? Gut möglich. «Wir müssen einige Dinge regeln», sagte Barth Constantin zuletzt – und er gab zu, sich in Balotelli «getäuscht» zu haben.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |