Von 1992 bis 1997 ist Christian Constantin (66) bereits Präsident des FC Sion, den er in dieser Zeit zum Meister 1997 macht, was ihn von der Champions League träumen lässt. Nach dieser erfolglosen Spinnerei versinkt der Klub im finanziellen Chaos, bis er 1999 sportlich absteigt. Übrigens zusammen mit YB …
In den Folgejahren ohne CC droht der finanzielle Totalkollaps. In letzter Sekunde rettet der Martinacher Architekt den vom kamerunischen Bierbrauer Gilbert Kadji an die Wand gefahrenen Klub 2003 vor dem Konkurs und kehrt zurück. Dennoch wird der Klub in die 1. Liga zwangsrelegiert. CC kämpft bis vor Bundesgericht dagegen – und erhält recht. Sion nimmt die NLB-Saison im Oktober mit drei Monaten Verspätung auf.
Clausen will sich nicht dreinreden lassen
Drei Jahre später gelingt dem Verein die Rückkehr ins Oberhaus. Gleichzeitig wird er erster unterklassiger Cupsieger aller Zeiten; und bleibt das bis heute! Ex-Weltmeister Nestor Clausen heuert als Coach an und führt das Team sensationell an die Spitze.
Bis der ursprünglich aus dem Wallis stammende Argentinier in der Pause eines Cupspiels den Bettel hinschmeisst, weil er nicht mehr mag, dass ihm CC in Aufstellung und Taktik stetig dreinredet. Nach drei Trainerwechseln beendet der FC Sion die Saison noch auf dem fantastischen dritten Platz und ist europäisch. Heute kann CC davon nur träumen!
Kraftmessen mit der Fifa = 36 Punkte Abzug
2009 verhängt die Fifa eine einjährige Transfersperre gegen den FC Sion, weil der Klub Ägyptens Nationalgoalie Essam El-Hadary verpflichtet hatte, obwohl dieser noch einen gültigen Vertrag mit Al-Ahly hatte. CC missachtet die Sperre, wie wenn sie nicht existieren würde, und geht juristisch dagegen vor. Das bringt ihm weltweite Beachtung ein. So wird er von der renommierten spanischen Sportzeitung «AS» zu einem Podium nach Madrid eingeladen und «L’Equipe» widmet ihm eine ganze Seite.
Die Verfahren aber ziehen sich in die Länge. Sion erzielt immer wieder Teilerfolge und die Fifa droht gar mit dem Ausschluss aller Schweizer Klubs aus dem Europacup, nachdem schon die beiden Spiele gegen Celtic Glagow 0:3 gewertet wurden und Sion so aus der Europa League flog. Ende 2011 zieht dann der SFV den Wallisern 36 Punkte ab! Nur dank des Konkurses von Liga-Konkurrent Xamax ist Sion Barragist und schafft den Ligaerhalt gegen Aarau. Der Coach für zwei Spiele: Vladimir Petkovic …
Dank Blick-Fondue-Versöhnung mit Fringer
Den grössten Aussetzer leistete sich CC 2017, als er den ehemaligen Nationaltrainer und heutigen TV-Experten Rolf Fringer in Lugano in den Hintern tritt und ohrfeigt. Blick fordert eine lebenslange Sperre für den Prügler. Er wird für 14 Monate gesperrt und mit 100'000 Franken gebüsst. Sperre und Busse werden dann nach unten korrigiert, auf neun Monate respektive 30'000 Franken. Ende Jahr versöhnen sich die Streithähne dank Blick und legen das Kriegsbeil bei einem Fondue bei.
«Wettbetrüger» Serey Die
Immer wieder gerät CC auch an Spieler, die sich ungerecht behandelt fühlen:
- So nennt Xavier Margairaz im Mai 2013 nach einem 0:4 gegen GC den Präsidenten einen Scheisstypen, will ihm auf der Tribüne des Tourbillon an den Kragen und muss zurückgerissen werden.
- Seydou Doumbia und Johan Djourou entlässt CC fristlos, weil sie zu Beginn der Pandemie 2020 nicht bereit waren, innert weniger Stunden eine drastische Lohnkürzung zu akzeptieren.
- Serey Die, einen seiner loyalsten Krieger, prangert CC öffentlich als Wettbetrüger an, indem er sagte, der Ivorer sei der ideale Spieler für eine Spielmanipulation. Serey wehrt sich mit einer Medienkonferenz im Presseraum des Klubs. Crazy!
- Geoffrey Bia geht CC in der Kabine an die Gurgel. Dimitri Cavaré soll es in der ominösen Pause des 0:5 in Genf vor drei Wochen ebenfalls getan haben, nachdem er von CC übel beschimpft worden war.
Die grossen Namen: Von Rino bis Balo
Handkehrum holt CC immer wieder grosse Namen ins Wallis. Weltmeister Gennaro Gattuso erst als Spieler, dann als Trainer. Oder auch Europameister Teofanis Gekas. Und nun Mario Balotelli. Gekas macht immerhin 13 Tore in 30 Spielen. Die Italiener hingegen bringen nichts. Der Belgier Emile Mpenza seinerseits bringt es auf sagenhafte 21 Tore in 31 Spielen.
Lange Zeit gewinnt CC regelmässig Titel. In seiner ersten Amtsphase holt er den Cup dreimal und wird Meister 1997. Einmal gibts das Double-Form. In seiner zweiten Ära wird er viermal Cupsieger. Doch dann verliert Sion im 14. Anlauf seinen ersten Final: 0:3 gegen Basel. Er schickt in der Folge fast sein gesamtes als Versager abgestempeltes Kader in die Wüste, weil sie die Ehre des Wallis mit einer Cupfinal-Niederlage beschmutzt hätten. Unmittelbar vor dem Final musste Trainer Peter Zeidler gehen, obwohl Sion auf Platz drei lag. Diese unsinnige Entlassung stand am Ursprung des daraufhin einsetzenden Kriechgangs. Sechsmal muss sich Sion praktisch bis zur letzten Runde gegen Abstieg/Barrage wehren. Das sechste Mal ist das eine zu viel.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |