Irgendwie ist Anto Grgic das Sinnbild der wirren Klubführung. Anfang Saison ist der Zürcher unter Paolo Tramezzani Captain und bedingungslos gesetzt. Gesetzt ist er auch unter Fabio Celestini, doch der macht Mario Balotelli zum Captain. David Bettoni lässt Grgic dann in der Hälfte seiner zehn Spiele draussen. Bis Tramezzani zurückkommt. Doch da ist es zu spät …
Der Captain steht seinen Mann nach dem bitteren Abstieg, der mit Leuten vom Kaliber eines Anto Grgic eigentlich niemals hätte passieren dürfen. Er sagt: «Es ist ein schwieriger Moment für den Verein. An dieser Stelle deshalb ein grosses Sorry an die ganze Region, an ganz Sitten, ans ganze Wallis. Aber man muss ehrlich sagen: Wir waren eine der schwächeren Mannschaften. Weshalb der Abstieg verdient ist.»
Beim schwierigen FC Sion ist nichts normal
Klare Worte. Starke Worte. Und ein Freudscher Versprecher, der vielleicht passiert ist, weil es halt so ist. Grgic sagte zuerst: «Ein ganz, ganz schwieriger Verein.» Statt «Moment». Denn ein schwieriger Verein ist dieser FC Sion. Und wie! Und wenn Grgic sagt, man müsse jetzt, nach dieser unschönen Erfahrung, die es aber gebe im Fussball, abschalten und dann erhobenen Hauptes hinstehen und wieder angreifen, dann ist das irgendwie das Szenario der Normalität.
Doch in diesem schwierigen Verein ist ja nichts normal. Da hat der Präsident angekündigt, in einem Jahr mit dem Profisport aufzuhören. Das macht es sicher nicht einfach, so zu denken, wie es Grgic zu tun versucht: «Ja natürlich. Es sind diese Saison insgesamt viele Dinge passiert, die suboptimal sind, um Erfolg zu haben. Zum Beispiel die Trainerwechsel. Aber am Ende passierte es wegen uns, weil wir keine guten Leistungen gebracht haben. Herr Constantin wird seine Entscheidungen treffen. Es wird Konsequenzen geben. Doch damit müssen wir leben.»
Auch Sportchef Barthélémy Constantin steht seinen Mann, verweist aber bei der Frage nach der Zukunft auf seinen Vater, auf den Präsidenten. «Wenn sie wissen wollen, was er im Sinn hat, müssen sie ihn fragen. Nicht mich.» Er sei nicht Christian Constantin …
«Wir haben viele Fehler gemacht», gibt sich CC junior selbstkritisch. «Gerade in den letzten Monaten. Wir haben in Sachen Transfers Fehler gemacht, mit den vielen Trainerwechseln, in der körperlichen Vorbereitung und im Spieler-Management.» Einer der Fehler dürfte gewiss der Transfer von Mario Balotelli gewesen sein, für den Barth Constantin Feuer und Flamme war. Diese Begeisterung ist weg. «Ich will nicht einzelne an den Pranger stellen. Aber wenn man einen Spieler holt, damit er zwanzig Tore macht, und er kommt auf fünf, kann man nicht zufrieden sein …»
«Es ist eine Scheisssituation!»
Deutliche Worte in Richtung des Italo-Exzentrikers, der Sion genau gar nichts brachte. Ausser Unruhe. Und dem Sturz in den Abgrund. «Es ist eine Scheisssituation!», schliesst Barth Constantin. Wo er recht hat, hat er recht.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |