So haben Sie Leclerc noch nie gesehen
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Er hebt im Ferrari ab:So haben Sie Leclerc noch nie gesehen

Zhou schockt im Alfa-Sauber!
Vettel zwingt Formel 1 zur Russland-Absage

Der 2. Testtag in Barcelona ist wegen den Diskussionen um den Krieg in der Ukraine Nebensache. Um 18 Uhr wurde Leclerc (Ferrari) zum Tagessieger ausgerufen. Bei Alfa-Sauber debütierte am Nachmittag Neuling Zhou im bisher streikenden C42 mit 71 Runden und Platz 10.
Publiziert: 24.02.2022 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2022 um 20:01 Uhr
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Nikita Mazepin ist am Donnerstag noch im Haas mit den russischen Nationalfarben unterwegs.
Foto: Getty Images
Roger Benoit, Barcelona

Der Überfall der Russen in die Ukraine hat zum Glück auch im Sport erste heftige Reaktionen ausgelöst. Und in der Formel 1 stellte sich der Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel (34) an die vorderste Front: «Für mich ist ganz klar, dass ich 2022 in Sotschi nicht fahre. Ich hoffe, die Formel 1 zieht nach!»

Russland wird abgesagt

Nun, die erste Reaktion der FIA und der GP-Verantwortlichen war noch zurückhaltend: «Wir beobachten die Lage ganz genau!»

Was will man da noch abwarten? Der GP von Russland am 25. September in Sotschi (2023 plant man nach St. Petersburg zu wechseln) muss dieses Jahr aus dem Kalender gestrichen werden.

Katar und Türkei warten

Für die Verantwortlichen der längsten Formel-1-Saison aller Zeiten (23 Rennen) ist dies finanziell kein Problem. Katar (trotz der späteren Fussball-WM) und die Türkei sind schon heiss darauf, um als Ersatzland einzuspringen.

Also: Macht wie Vettel endlich Nägel mit Köpfen! Der 53-fache GP-Sieger hat allen Beteiligten den roten Absage-Teppich gelegt. Bei den Menschenrechten schaut ja die ganze Sportfamilie seit Jahren am wahren Problem vorbei. Aber jetzt ist mitten in Europa Krieg!

Mazepin wirbt für Uni Moskau

Den schwierigsten Formel-1-Job hat jetzt sicher das amerikanische Haas-Team, das ja mit russischen Millionen und dem Namen vom Bergbauunternehmen Uralkali (Düngermittel) antritt. Zudem ist das ganze Auto in den russischen Nationalfarben lackiert.

Und Nikita Mazepin, der Mann aus Moskau, der neben Mick Schumacher im anderen Cockpit sitzt, macht auf der Brust Riesenwerbung für die Universität in der Hauptstadt.

Haas neu ganz in Weiss

Doch damit ist nun Schluss. Auch Haas reagiert auf den Krieg in der Ukraine. Ab Freitag wird der Haas-Bolide ganz in Weiss aus den Boxen kommen. Für den letzten Testtag in Barcelona zumindest.

«Russe» Schumi schweigt

Dies ist eine erste Reaktion des Teams, das 2021 ohne WM-Punkt das Schlusslicht spazieren führte!

Schumi drückt sich noch um eine klare Stellungnahme. Auf der Rennstrecke ist Mazepin dem Weltmeister-Sohn am Ende sogar davongefahren – um über 0,4 Sekunden!

Der hüpfende C42

Zurück zum Testbetrieb. Alfa-Sauber-Chef Fred Vasseur (53) ist um seinen Job nicht zu beneiden. Sobald der C42 den Topspeed erreicht, beginnt das Auto offenbar aufzuschlagen. Ein Problem, das auch andere Teams kennen, aber nicht in diesem Ausmass.

Das Problem in zwei Sätzen von Technik-Experte Andreas Haupt («auto motor» und «sport»): «Um den maximalen Abtrieb zu erreichen, müssen die Autos so tief wie möglich eingestellt werden. Je schneller die Autos werden, desto mehr werden sie auf den Asphalt gesaugt und beginnen dann auf und ab zu hüpfen!»

Schaden über 400'000 Franken

Und ein defekter Unterboden kostet wegen des neuen Technik-Reglements schnell einmal 400'000 Franken. Da muss man natürlich sehr vorsichtig sein. Weil auch die Ersatzteile noch sehr knapp sind.

Vasseur lachte das neue Schreckgespenst gestern noch weg und sagt: «Das Problem wird in Bahrain komplett behoben sein. Das hier zu lösen ist keine einfache Aufgabe!» Am Sonntag soll der C42 übrigens direkt von der Rennstrecke hier in Barcelona ab 9 Uhr digital vorgestellt werden.

Zhou schaffte 71 Runden

Die bisherige Testbilanz mit der Tarnkappe (Camouflage) ist dank Neuling Zhou endlich etwas verbessert worden. Der Chinese ging seine ersten offiziellen Runden relativ vorsichtig an. Aber nach 71 Runden (18 mehr als Kubica und Bottas in den 12 Stunden zuvor) war Zhou der Schnellste im C42.

Am stärksten überzeugt haben bis jetzt Ferrari und McLaren-Mercedes. Während Mercedes und Red Bull erst am Freitag die Karten (aber nicht alle) aufdecken wollen. Und Aussenseiter Alpha Tauri-Honda zeigt, dass Überraschungen drin liegen.

Die Testresultate vom Donnerstag

Barcelona, 2. Tag, Endstand um 18 Uhr (sonnig, 17 Grad)

1. Leclerc (Ferrari) 1:19,689

2. Gasly (Alpha Tauri) 1:19,918

3. Ricciardo (McLaren) 1:20,288

4. Russell (Mercedes) 1:20,537

5. Sainz (Ferrari) 1:20,546

6. Vettel (Aston Martin) 1:20,784

7. Pérez (Red Bull) 1:21,430

8. Mazepin (Haas) 1:21,512

9. Albon (Williams) 1:21,531

10 Zhou (Alfa Sauber) 1:21,885

11. Latifi (Williams) 1:21,894

12. Stroll (Aston Martin) 1:21,920

13. Schumi (Haas) 1:21,949

14. Ocon (Alpine) 1: 22,164

15 Bottas (Alfa-Sauber) 1:22,288

16. Hamilton (Mercedes) 1:22,562

Bisherige Test-Bestzeit
Norris (McLaren) 1:19,568

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