Fast zehn Wochen nach dem WM-Final in Abu Dhabi kehrte der damals um den Sieg und Titel gebrachte Hamilton ins Rampenlicht zurück.
«Ich brauchte einfach eine Auszeit, um etwas Abstand zu gewinnen. Aber ich habe nie gesagt, dass ich zurücktrete.» Stimmt, doch sein langes (unnötiges) Schweigen liess natürlich die Spekulationen im digitalen Netz herumirren.
Schlechter Stil von Sir Lewis
Geschlagene und betrogene Helden haben sich im Sport schon vernünftiger und kommunikativer verhalten. Auch für weniger als fast 50 Millionen Dollar Jahresgehalt …
Aber Mercedes und Showman Hamilton schienen die Diskussionen um die Zukunft des 103-fachen GP-Siegers (auch unter einigen Ex-Stars wie Prost, Berger, Villeneuve, Stewart) zu geniessen. Neue Sympathiepunkte hat Sir Lewis dabei sicher nicht gewonnen!
Hamilton am Freitag vor den ersten Kilometern im W13 in Silverstone: «Jetzt bin ich wieder bereit für den Kampf. Und ein neues Auto bringt auch neue Energie in das Team!»
Kniefall und schwarze Farbe weg
Die ersten Niederlagen 2022 hat Lewis bereits kassiert: Die Formel 1 verbietet den 2020 eingeführten Kniefall vor jedem Rennen. Und der W13 (das 13. Auto seit Mercedes 2010 mit Schumi und Rosberg in die Formel 1 zurückkehrte) ist nach zwei Saisons auch nicht mehr schwarzlackiert!
Die Millionen von Fans können also wieder vom Silberpfeil reden. Auch wenn die beiden Hauptgeldgeber, Mitbesitzer Ineos (Rot) und Petronas (Türkis), den Boliden etwas farbiger machen.
Ferrari sehr schön – und Red Bull?
Man hat diese Woche schon revolutionärere Autos im Vorfeld der Barcelona-Tests vom 23. bis 25. Februar gesehen. Ob jedoch alle Tricks bei den Seitenkästen, dem Unterboden, dem Frontflügel, den Kühlschlitzen usw. hinhauen, wird sich zeigen, wenn die Stoppuhren laufen.
Bisher gehört der Schönheitspreis klar dem Ferrari F1-75. Vom neuen Red-Bull-Honda tauchten weiter noch keine Fotos auf. Nur Sponsoren-Reklame auf einem Showcar.
«Lewis war ein Superheld»
Nach dem Abgang von Valtteri Bottas (32) nach fünf Mercedes-Jahren zu Alfa-Sauber sitzt endlich die neue Generation im stärksten Auto der letzten Jahre. George Russell (24) verkörpert – wie der gleichaltrige Weltmeister Max Verstappen – diese am besten.
Schnell, kompromisslos und eben mit mehr Talent unterwegs als die meisten anderen wilden Stars.
«Es ist ein Wahnsinn», sagte der bisherige Williams-Fahrer, «während meiner Kartzeit war Lewis ein Superheld für mich. Und jetzt klettere ich in der Garage neben ihm ins gleiche Auto!»
Russells Warnschuss 2020
Nun, in Bahrain 2020 durfte Russell (total 60 GP) schon einmal im Werksauto einen GP bestreiten – für sein an Corona erkranktes Vorbild Lewis. Nur viel Pech verhinderten damals die Pole-Position und den Sieg.
Die vorschnelle Reaktion war klar: «Dieser Russell wird Hamilton im gleichen Auto besiegen!»
Warten wir mal ab!