Wenigstens konnte Valtteri Bottas (32) nach zwei Stunden in der Garage das Potenzial des C42 in der letzten Teststunde noch etwas ausnützen und sich Platz 10 (von 17) sichern.
Unterboden zu tief...
Offenbar hatte das Hinwiler Team die Probleme, die Ersatzpilot Kubica am Morgen weit über drei Stunden in der Garage hielten, gefunden. Wer nicht offen über die Probleme spricht, der öffnet den Spekulationen eben die Türen. So soll der neue Wagen auf den Geraden dauernd mit dem Unterboden auf dem Asphalt aufgeschlagen sein!
Beim verregneten Shakedown in Fiorano war es ein Hydraulikproblem, das die Premiere von Teamneuling Bottas gestört hat.
Kubica: lächerliche 9 Runden
Nun, nach vier Anläufen ohne Zeit stand der Alfa-Sauber von Kubica beim Teststart um 9 Uhr über drei Stunden in der Garage. Erst 20 Minuten vor der Mittagspause heulte das «Hybrid-Monster» von Ferrari wieder auf.
Kubica (einziger Testfahrer im Einsatz) konnte endlich einige Zeitrunden drehen, blieb aber in den vier Morgenstunden nach nur neun Runden zehnter und letzter!
Alfa-Sauber-Duo Boxenkönige
Dieses Resultat konnte Bottas am Nachmittag, wenn bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr getestet wird, locker verbessern. Doch nach zehn Runde blieb auch der Wagen mit der Nummer 77 lange in der Garage. Weit über zwei Stunden…
Natürlich ist es zu früh, irgendwelche Schlüsse zu zu ziehen. Aber mit dem total neuen Reglement brauchen alle Teams jede freie Minute beim Testen. Und wer am ersten Tag schon soviel Zeit verliert oder verschenkt, kann nicht zufrieden sein. Tarnkappe hin oder her!
Die Leistungen auf der 4,6 km langen Strecke haben auf die «verspätete» und geheimnisvolle Präsentation des C42 am kommenden Sonntag kaum einen Einfluss.
115 Runden weniger als Super-Max
Wenigstens konnte sich Alfa-Sauber noch knapp aus dem Dunstkreis von WM-Schlusslicht Haas-Ferrari halten. Doch mit seiner ersten schnellen Runde war Schumi mit 0,4 Sekunden gleich an Bottas dran. Dann drehte sich der Deutsche.
Das Hinwiler-Duo kam zusammen auf 32 Runden – über 110 weniger als Weltmeister Max Verstappen (24), der die Karten noch nicht aufdeckte und den neuen revolutionären RB18 einfach mal über 700 Kilometer spazieren führte. Die spektakulären Seitenkästen haben bei den Rivalen den ersten Alarm ausgelöst. Diese aggressive Herangehensweise der Bullen mit Topmann Adrian Newey hatte man nicht erwartet.
Bottas warnt Russell
Angriffslustig gibt sich auch der in Abu Dhabi um den 8. Titel gebrachte Sir Lewis Hamilton: «Wir machen keine Fehler!» Und nach fünf Mercedes-Jahren warnt Bottas seinen Nachfolger Russell: «An der unheimlichen Konstanz von Lewis kommt kein Fahrer vorbei. Man ist chancenlos!»
Eine halbe Stunde vor Testende verlor Morgen-Sieger Leclerc (Ferrari) die Bestzeit an den WM-Sechsten Lando Norris (McLaren).
Testresultate
Barcelona, 1. Tag (17 Grad)
Endstand
1. Norris (McLaren) 1:19,568
2. Leclerc (Ferrari) 1:20,165
3. Sainz (Ferrari) 1:20,416
4 Russell (Mercedes). 1:20,784
5. Hamilton (Mercedes) 1:20,929
6. Vettel (Aston Martin) 1:21,551
7. Tsunoda (Alpha Tauri) 1:21,683
8. Alonso (Alpine) 1:21,746
9 Verstappen (Red Bull) 1:22,246
10. Bottas (Alfa-Sauber) 1:22,572
11. Albon (Williams) 1:22,760
12. Schumi (Haas-Ferrari) 1:22,962
13. Stroll (Aston Martin) 1:23,327
14. Latifi (Williams) 1:23,379
15. Ocon (Alpine) 1:24,456
16 Mazepin (Haas-Ferrari) 1:24,505
17. Kubica (Alfa Sauber) 1:25,909