Auf einen Blick
- Markus Ritter und Martin Pfister kandidieren für die Nachfolge von Viola Amherd
- Beide Kandidaten sind Frühaufsteher und haben interessante Leidenschaften
- Beides sind Familienmenschen, sie leben aber ganz anders
Zwei Männer wollen die Nachfolge von Mitte-Bundesrätin Viola Amherd (62) antreten: Der St. Galler Nationalrat und Bauernpräsident Markus Ritter (57) und der Zuger Regierungsrat Martin Pfister (61). Als Politiker sind die beiden mehr oder weniger bekannt.
Aber wie leben Pfister und Ritter privat? Welchen Hobbys gehen sie nach? Und was tun sie, um abzuschalten? Darüber haben die beiden in den vergangenen Jahren schon mehrfach Auskunft gegeben – und sogar ihre Türen für Homestorys geöffnet.
Markus Ritter
Sein Wohnort: Markus Ritter ist im St. Galler Rheintal zu Hause. Drei Jahrzehnte lang bewirtschaftete er zusammen mit seiner Frau einen Biobauernhof in Altstätten. Inzwischen hat er den Hof an seine Söhne übergeben, aber Ritter hilft immer noch mit. Es ist ein traditionsreicher Hof mit einem über 400 Jahre alten Bauernhaus und Stallungen.
Seine Familie: Markus Ritter, frommer Katholik, ist verheiratet mit Heidi (55). Die beiden sind Bauernkinder, kennen sich aus der Nachbarschaft. Heidi arbeitete früher als Hotelfachfrau, unter anderem im Zürcher Luxushotel Baur au Lac. Gefunkt hat es in den frühen 1990er-Jahren. Es war keine stürmische Eroberung, wie Markus Ritter einst der «Schweizer Illustrierten» verriet: «Wir sind bedächtige Leute hier.» Gemeinsam haben sie drei Kinder: die Söhne Adrian und Daniel sowie Tochter Patricia. Während die Söhne mittlerweile den Hof übernommen haben, hat Patricia eine Banklehre absolviert.
Seine Hobbys: Der Bauernbetrieb und seine Ämter waren für Ritter ein Vollzeitjob, für eigentliche Hobbys blieb da wenig Zeit. In Medienauftritten «inszenierte er sich entsprechend als hart arbeitender Bauer», schrieb die «NZZ». Zu den schönsten Seiten des Hofs gehören die rund zehn Bienenvölker, um die sich Ritter kümmerte.
Seine Vorlieben: Sein Lieblingsessen ist «Ghackets, Hörnli und Apfelmues aus Boskopäpfeln». Seine Frau Heidi koche «extrem gut», nur könne er leider viel zu wenig daheim essen, gestand Ritter einmal. Beim Mosten setzt Ritter aufs «Amarone-Prinzip»: Er lagert die Äpfel wochenlang, um bis zu 57 Grad Öchsle zu erreichen. So wird das Aroma intensiver.
Seine Routine: Ritter ist ein Frühaufsteher. Tag für Tag wache er um 5 Uhr auf und beginne zu arbeiten, selbst in Bern im Hotel. Es gehöre nun mal zur «DNA der Landwirte», immer anzupacken. Nach dem Aufstehen liest er die Medien, wie er der «Handelszeitung» verriet.
Martin Pfister
Sein Wohnort: Martin Pfister lebt mit seiner Familie im Zuger Weiler Allenwinden, oberhalb der Nebelgrenze. Für eine Wohnkolumne im «NZZ Folio» öffnete die Familie vor ein paar Jahren die Tür zu ihrem Einfamilienhaus. Hingucker in der ansonsten schlicht eingerichteten Wohnung sind das offene Cheminée und das Klavier im Wohnzimmer, auf dem Pfister auch selbst spielt.
Seine Familie: Pfister ist mit Cacilda Giacometti Pfister verheiratet und Vater von drei Töchtern sowie einem Sohn. Er ist bereits vierfacher Grossvater. Seine Frau stammt aus Brasilien, ist medizinische Masseurin und betreibt in Zug eine Praxis. «Mit meinem Mann spreche ich hochdeutsch, mit den Kindern portugiesisch», verriet sie einst dem «NZZ Folio». «Über Martin reden können wir aber nicht, er versteht alles.» Kennengelernt hätten sie sich an der Fasnacht, Pfister spielte Posaune in einer Guggenmusik. «Seine ersten Worte an mich? Ob ich mit ihm einen Kaffee trinken wolle. Sicher, das war nicht besonders originell, aber Stunden später sassen wir beim Bahnhof auf einer Treppe und unterhielten uns.»
Seine Hobbys: Eine von Pfisters Leidenschaften ist natürlich die Musik. Als seine Hobbys bezeichnet er ausserdem Wandern, Joggen, Kultur und Lesen. Er unterstützt einen Leichtathletikverein, sitzt in der Zuger Zunft der Bauleute und war unter anderem OK-Präsident des Zuger Sportfests. Zeitweise absolvierten Pfisters jeden Sonntag einen Vitaparcours.
Seine Vorlieben: Martin Pfister ist ein passionierter Läufer – dabei kämen ihm die guten Ideen. Und auch er geht gern früh aus dem Haus, wie seine Frau weiter verriet, nämlich um 6 Uhr morgens. Danach trinkt er gern in seinem Stammcafé einen schnellen Kaffee.
Seine Routine: Etwas ist Martin Pfister heilig, wie er einmal der «Zuger Zeitung» sagte: «Selbst wenn ich nach Mitternacht nach Hause komme, lese ich noch eine halbe Stunde.» Manchmal liegen mehrere Bücher auf seinem Nachttisch. Pfister, der Geschichte und Germanistik studiert hat, ist vielseitig interessiert.