Christoph Berger, Praesident, Eidgenoessische Kommission fuer Impffragen EKIF, spricht an einem Point de Presse zur Covid 19 Situation, am Dienstag, 16. November 2021, in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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Impfkommission passt an:Die Booster-Empfehlung folgt in wenigen Wochen

Booster ab Ende November
«Wir sind in einer neuen Infektionswelle»

Die nationale Impfwoche bleibt hinter den Erwartungen zurück. Und bei der Booster-Impfung für alle müssen sich die unter 65-Jährigen noch etwas in Geduld üben.
Publiziert: 16.11.2021 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2021 um 18:31 Uhr
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«Das Virus ist in Umlauf und verbreitet sich stark», sagt Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit.
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Viel Aufwand und kaum Ertrag: Das ist das ernüchternde Fazit der vergangenen Impfwoche. Nur gut 35'000 Personen haben sich laut Bund zum ersten Mal gegen Covid-19 impfen lassen. Das sind zwar mehr als in den beiden Wochen zuvor. Aber immer noch massiv weniger als in der ersten Oktoberwoche, als über 52'000 Erstimpfungen vorgenommen wurden.

Die Impfquote dümpelt denn auch weiter vor sich hin. Innert Wochenfrist stieg der Anteil der mindestens einmal Geimpften von 66,37 auf gerade mal 66,76 Prozent per letzten Sonntag, so die Zahlen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Per Montag lag sie bei 66,8 Prozent.

Christoph Berger, Praesident, Eidgenoessische Kommission fuer Impffragen EKIF, spricht an einem Point de Presse zur Covid 19 Situation, am Dienstag, 16. November 2021, in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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Impf-Chef Berger:«Auffrisch-Impfung ist nicht Lösung für die Pandemie»

Kaum ein Effekt im Mittelland

Über 27 Millionen Franken kostet die Impfwoche – und die Zahl dürfte noch steigen, wie Projektleiter Michael Beer an der Medienkonferenz der Corona-Experten des Bundes am Dienstag erklärte. Immerhin sei der Abnahmetrend mit über 15’000 zusätzlichen Erstimpfungen gebrochen worden, so Beer. Insbesondere in der Zentral-, der Ostschweiz und im Tessin sei mehr geimpft worden. Im Mittelland sei der Effekt weniger gross gewesen. Jede zusätzliche Impfung helfe, aus der Corona-Pandemie zu kommen, betonte Beer.

Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri sprach von einer durchzogenen Impfwoche-Bilanz: «Die Impfwoche war kein Grosserfolg. Es ist zu keinem Impfwunder gekommen.» Aber man habe die Vorteile der Impfung nochmals kommunizieren könne. «Die Impfwoche wird noch nachhallen», hofft er. «Die Kampagne läuft deutlich weiter.»

Booster für alle etwa «Ende November»

Während die Bilanz bei den Erstimpfungen ernüchternd ist, gab es schon letzte Woche einen Ansturm auf Booster-Impfungen. Tausende Seniorinnen und Senioren holten sich den dritten Piks.

Und schon bald soll die Booster-Empfehlung für alle ab 12 Jahren kommen. Impfchef Christoph Berger wollte kein konkretes Datum nennen, sondern sprach vom «Bereich Ende November». Die Impfexperten wollen nämlich sicher gehen, dass zuerst alle über 65-jährigen Impfwilligen geboostert werden können, bevor die Auffrischung für die unter 65-Jährigen geöffnet wird.

Es sei zwar genügend Impfstoff für alle vorhanden, so Berger. Der Engpass liege bei der Infrastruktur. Die Priorität ist für Berger klar: «Wir müssen den Booster jenen zuerst offerieren, die diesen am dringendsten brauchen», betont er. Bei den Seniorinnen und Senioren lasse der Schutz vor schweren Covid-Erkrankungen am schnellsten nach. Bei Jüngeren könne man noch zuwarten.

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Blick zeigt Möglichkeiten:Was können wir gegen die Herbstwelle tun?

Berger sieht die erweiterte Booster-Empfehlung für alle als Teil eines Massnahmenpakets des Bundes angesichts der anschwellenden Corona-Herbstwelle. Für ihn ist klar: «Die Auffrischimpfung kann und wird nicht einfach die Lösung für die Pandemie sein.»

Dem Vernehmen nach will der Bundesrat erst nächste Woche eine neue Lageanalyse vornehmen und diskutieren, wie es in der Pandemie-Bekämpfung weitergehen soll.

Kantonsarzt Hauri schliesst neue Massnahmen nicht aus. Neben einer ausgeweiteten Maskenpflicht könnte es zum Beispiel wieder Einschränkungen in Innenräumen oder in Bezug auf Menschenansammlungen geben, wie dies schon einmal der Fall gewesen sei. Solche Massnahmen müsse man prüfen, sagte der Zuger Kantonsarzt. Man müsse Hürden für die Übertragung des Virus schaffen.

Corona-Lage verschärft sich

Klar ist nämlich, die Corona-Lage verschärft sich zunehmend auch in der Schweiz. So vermeldete das BAG am Dienstag wieder über 4000 neue Corona-Infektionen. Zudem wurden 76 Personen hospitalisiert und sechs neue Todesfälle gezählt.

Laut Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) verdoppeln sich die Corona-Fälle aktuell alle zwei Wochen. Bei den Spitaleintritten sei der Anstieg etwas langsamer. Trotzdem könne eine baldige Überlastung des Gesundheitswesens nicht ausgeschlossen werden. «Wir befinden uns in einer neuen Infektionswelle», so Masserey. Der Anstieg der Fallzahlen betreffe alle Altersgruppen und am meisten die Innerschweiz. Sie appellierte an die Bevölkerung, Abstand- und Hygieneregeln einzuhalten. Denn: «Das Virus ist in Umlauf und verbreitet sich stark.»

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