Österreich verzeichnet rekordhohe 12'000 Neuinfektionen pro Tag. Deshalb macht Wien jetzt kurzen Prozess: Ab Montag müssen Ungeimpfte zu Hause bleiben. Für alle anderen gilt 2G – auch für Touristen. Skiurlaub in Kitzbühel oder Sölden gibts nur für Geimpfte und Genesene.
Hinzu kommt: In Österreich gilt das Covid-Zertifikat ab Dezember nur noch neun Monate nach der zweiten Impfung. Wer den Piks im letzten März oder früher kriegte, braucht den Booster für die Verlängerung des Zertifikats. Das gilt auch für Schweizer Touristen – und für unsere Landesregierung: Die Bundesräte liessen sich schon im Januar impfen. Ihr Zertifikat ist in Österreich bald ungültig. Ohne Booster müsste ein allfälliger Staatsbesuch im Freien stattfinden.
Kommt der Booster für Skitouristen rechtzeitig?
Die Krux: Den Booster gibt es bisher in der Schweiz erst für alle über 65. Auch für den Rest der Bevölkerung zeichnet sich nun aber eine baldige Lösung ab. Wie der SonntagsBlick erfahren hat, will die Eidgenössische Impfkommission den Booster schon in den kommenden Tagen für alle ab 12 Jahren empfehlen, sobald ihre zweite Impfung sechs Monate zurückliegt.
Ob die Kantone den Booster dann aber auch rechtzeitig allen zugänglich machen, um sorgenfreie Skiferien in Österreich zu ermöglichen, ist unklar. Immerhin: Ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung erhielt den zweiten Piks erst im Frühsommer. Ihre Zertifikate gelten auch in Österreich noch für weite Teile des Winters.
Samnaun GR ähnlich streng wie Österreich
Die strengen Regeln in den österreichischen Skigebieten wirken sich aber nicht nur auf Schweizer Touristen aus, die ins Nachbarland reisen. Sie haben auch hierzulande einen direkten Effekt: Im Engadiner Skigebiet Samnaun gilt diesen Winter die 2G-Regelung. Samnaun hängt grenzübergreifend mit dem österreichischen Skigebiet Ischgl zusammen. Mit der 2G-Regelung beidseits der Grenze soll ein Chaos verhindert werden.
Im Engadin ist man darüber aber wenig erfreut. «Persönlich ist diese Entscheidung ein Riesenfrust», sagte der Direktor der Bergbahnen Samnaun, Mario Jenal (64), letzte Woche zu Blick. «Wir rechnen wegen der 2G-Regel mit Einbussen» befürchtet Jenal. «Es gab bereits erste Stornierungen.»
Die Schweizer Behörden sind mit Blick auf die Skisaison deutlich weniger streng als unsere österreichischen Nachbarn. Hierzulande gilt fürs Skifahren keine Zertifikatspflicht. Stattdessen herrscht in der Gondelbahn Maskenpflicht. Und wer am Pistenrand ins Restaurant will, braucht wie überall in der Gastronomie ein Zertifikat – es sei denn, man sitzt auf der Terrasse.