Bald kommt der Booster für alle
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Apotheken sind gerüstet:Bald kommt der Booster für alle

Impfkommission dürfte dritte Dosis bald zulassen
Kantone rechnen mit Run auf den Booster

Die Impfkommission dürfte die dritte Dosis bald allen Menschen ab zwölf Jahren empfehlen. Die Kantone bereiten sich auf einen grossen Ansturm vor.
Publiziert: 15.11.2021 um 00:33 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2021 um 08:33 Uhr
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Letzte Woche drängten sich Seniorinnen und Senioren vor dem Zürcher Impfdorf, um an die Booster-Impfung zu kommen.
Foto: Keystone
Ladina Triaca

Der Booster für alle kommt – und zwar bald. Laut SonntagsBlick will die Impfkommission die dritte Dosis bereits Mitte dieser Woche allen Menschen ab zwölf Jahren empfehlen, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.

Das setzt die Kantone, die die Impfungen durchführen müssen, unter Druck. «Ich rechne mit einem Run auf die Arztpraxen und unser Impfzentrum, sobald der Booster für alle da ist», sagt die Nidwaldner Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger (54, SVP). In Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern spüre sie, dass das Bedürfnis gross sei.

Kantone sind bereit

Ähnlich wie in anderen Kantonen sind in Nidwalden derzeit mobile Impfequipen unterwegs, die über 65-Jährige in Alters- und Pflegeheimen boostern. «In rund zwei Wochen sollten wir damit durch sein», schätzt Blöchliger. Dann sei man bereit für breitflächige Auffrischimpfungen. «Wir sind grundsätzlich gut aufgestellt», sagt die Regierungsrätin. «Allenfalls müssen wir die Arbeitszeiten in unserem Impfzentrum wieder etwas ausdehnen.»

Optimistisch sind die Behörden auch im Kanton Bern. Die Logistik sei diesmal einfacher, weil es bei der dritten Impfung nicht zwei Termine brauche, erklärt Gundekar Giebel von der Gesundheitsdirektion. Zudem würden nicht alle gleichzeitig einen Termin buchen, sondern sechs Monate nach Impfabschluss.

Die Kantone sind bereit – so lautet auch der Tenor bei der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK). Anders als beim Start der Impfkampagne vor einem Jahr zähle bei jüngeren Menschen diesmal nicht jeder Tag, schreibt GDK-Sprecher Tobias Bär: «Jüngere sind durch die Grundimmunisierung weiterhin gut vor einer schweren Covid-19-Erkrankung geschützt.»

Parmelin fordert Booster für alle

Trotzdem sind die Forderungen nach einer Booster-Impfung für Junge in den letzten Wochen deutlich lauter geworden. Selbst Bundespräsident Guy Parmelin (62, SVP) sagte in der «NZZ am Sonntag»: «Ich bin überzeugt, dass die Drittimpfung in nächster Zeit auf die Gesamtbevölkerung ausgeweitet werden muss.» Als gutes Beispiel nannte er Israel: Dort würden Fallzahlen und Hospitalisierungen wieder sinken, seit das Land die dritte Dosis breit einsetze.

Die steigenden Fallzahlen hierzulande und der politische Druck dürften auch die Impfkommission zu einem Umschwenken bewogen haben. Vor einem Monat sagte Impfchef Christoph Berger im Blick-Interview noch, dass die normale Bevölkerung dieses Jahr «sicher keinen Booster» brauche. Nun kündigt er am Wochenende in der «SonntagsZeitung» an, dass die Booster-Impfung für Jüngere geöffnet werde, sobald alle interessierten über 65-Jährigen drei Dosen erhalten hätten. Das sei «voraussichtlich noch dieses Jahr» der Fall.

Impfkommission kann selber entscheiden

Die Kommission kann grundsätzlich eigenständig Empfehlungen aussprechen. Sie ist dabei nicht auf die Heilmittelbehörde Swissmedic angewiesen. Diese hat die Booster-Impfungen von Moderna und Pfizer/Biontech Ende Oktober ohne Alterslimite zugelassen und auf immungeschwächte Personen und «besonders gefährdete Personen» beschränkt.

Die Impfkommission definiere, welche Personengruppen mit den «besonders gefährdeten Personen» gemeint seien, schreibt Swissmedic-Sprecher Alex Josty. Sie könne diese Gruppe auch für Personen ab zwölf Jahren definieren.

Kinder müssen warten

Für Kinder unter zwölf Jahren ist der Booster hingegen noch kein Thema. Selbst auf die Erstimpfung müssen sie wohl noch eine Weile warten. Laut Swissmedic haben Moderna und Pfizer/Biontech noch kein Zulassungsgesuch eingereicht.


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