Die Schweizer Armee ist zum Sorgenkind verkommen. Veralteten Schützenpanzer musste sie bereits grounden, Artillerie, Panzer und F/A-18 haben ihre Betriebsdauer längst erreicht. Wegen knapper Finanzen warnte Armeechef Thomas Süssli (57) kürzlich sogar vor dem Ende des mechanisierten Heers.
Und jetzt auch noch das: Victorinox will Taschenmesser ohne Messer herstellen! Immer strengere Waffengesetze vieler Länder hätten das Schweizer Unternehmen dazu bewogen, wie Firmenchef Carl Elsener (65) kürzlich im Blick verriet. Dem Messer-Patron schwebt deshalb ein Taschentool ohne Klingen vor.
Das schreckte Sicherheitspolitiker im Bundeshaus auf. Immerhin vertrauen Schweizer Soldaten schon seit über 100 Jahren auf Victorinox-Armeemesser. Diese Stütze des Militärs darf nicht auch noch verloren gehen!
Sonderwunsch aus Kommission
Die zuständige Nationalratskommission wollte darum auf Nummer sicher gehen und liess nachfragen, ob Victorinox das Schweizer Militär auch künftig mit dem bewährten Armeemesser beliefert. Tut die Firma, das Aufatmen ist gross.
Einem Sicherheitspolitiker aber schien das nicht zu reichen. Am Rande der Kommissionssitzung soll er sich erkundigt haben, ob das Messer nicht mit einem Zapfenzieher nachgerüstet werden könnte. Was nur einen Schluss zulässt: Der Zustand der Armee scheint derart marode zu sein, dass sich die Soldaten diese schön trinken müssen.