«Zu zweit allein, das ist für ein Kind nicht nur lustig»
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Promi-Eltern erzählen:So meistern sie ihren Alltag als Alleinerziehende

Tanja Gutmann (43) über ihren Sohn Ian (6)
«Zu zweit allein, das ist für ein Kind nicht nur lustig»

Arbeiten, Weiterbildung und einen Haushalt führen: Das schafft Tanja Gutmann (43) als alleinerziehende Mutter – mit Unterstützung ihres Ex-Partners.
Publiziert: 20.11.2020 um 00:48 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2020 um 11:03 Uhr
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Tanja Gutmann mit ihrem sechsjährigen Sohn Ian.
Foto: Instagram
Katja Richard

Tanja Gutmann (43) ist seit über vier Jahren alleinerziehend. Zwar trägt sie in vielem die grösste Verantwortung für Sohn Ian (6), kann sich aber auch auf den Vater des Jungen verlassen.

«Ein Kind liebt und braucht beide Elternteile, es vermisst darum das Mami genauso wie den Papi. Das beschäftigt mich manchmal schon, etwa, wenn Ian Mühe hat beim Abschied von mir oder seinem Vater für ein Wochenende. Andererseits ist er das gewöhnt. Seit er anderthalbjährig ist, kümmere ich mich hauptsächlich um ihn. Seit Corona allerdings haben wir uns die Betreuung hälftig aufgeteilt. Eine Win-win-Situation für alle.

Trotz der Trennung verstehen wir uns als Eltern noch immer gut und ziehen am gleichen Strick, das macht vieles leichter. Wir verbringen wichtige Feiertage als Familie, und letztes Jahr sind wir sogar zusammen in die Ferien gefahren. Vor allem wenn Ian älter wird, finde ich es wichtig, dass auch ein Mann für ihn als Identifikationsfigur präsent ist. Der Grossteil an Alltag und Organisatorischem stemme ich jedoch allein, das gibt mehr Verantwortung, aber auch mehr Freiheiten, ich kann in vielem allein entscheiden.

Was mich manchmal mehr beschäftigt, ist, dass Ian kein Geschwister hat. Es gab eine Phase, in der er sich das sehr gewünscht hatte, das war nicht einfach für mich. So zu zweit allein, das ist für ein Kind nicht nur lustig, gerade, wenn es in die Ferien geht. Da komme ich manchmal in Beschaffungsstress mit anderen Kindern, obwohl Ian auch gut für sich allein spielen kann. Aber er braucht auch den Austausch mit Gleichaltrigen – wie sehr das fehlt, wurde im Lockdown im Frühling spürbar.

Denn ich bin kein Ersatz für einen Spielkameraden. Wenn man mit einem Kind allein lebt, muss man achtsam bleiben, in was für Rollen man rutscht. Ein Kind bleibt ein Kind und darf nicht zum Partnerersatz werden. Ich habe mich schon dabei erwischt, dass ich mit Ian rede wie mit einem Erwachsenen.

Ich bin eine Mutter, die sehr herzlich ist und mit der man auch Seich machen kann. Mir ist es wichtig, Rituale zu pflegen. Abends lesen wir zusammen immer aus einem Büchlein, und wir erzählen einander, was wir erlebt haben. Ich möchte, dass mein Sohn lernt, seine Gefühle wahrzunehmen und sie auszudrücken – etwas, das Männern oft schwerfällt. Zugleich kann ich auch streng sein, ich möchte kein freches Kind. Es gilt Grenzen zu setzen, diese aber immer wieder zu hinterfragen und anzupassen. Man muss wach sein, um vorauszusehen, wohin man das Kind steuert und wie es geprägt wird.

Momentan bin ich noch in einer Ausbildung zum akademischer Mentalcoach. Ohne Unterstützung meines Ex-Partners und meiner Familie wäre das nicht möglich. Ein Vorteil als Alleinerziehende ist, dass ich alle zwei Wochen ein freies Wochenende habe – sofern ich nicht arbeite. Es tut gut, mal nicht so viel querdenken zu müssen und ruhigere Momente zu haben, das haben Paare nicht. Alleinerziehend zu sein, macht es aber auch schwieriger, eine neue Partnerschaft einzugehen. Vor allem, wenn jemand selber keine Kinder hat, fehlt oft das Verständnis dafür.»

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