Es rumort gewaltig im britischen Königshaus. Die Queen brauche die Hilfe und Unterstützung von ihrem ältesten Sohn und Thronfolger Prinz Charles (71), fordert die auflagenstärkste britische Zeitung «The Sun». Für Charles, so die Zeitung, stehe eine Art Königstest an.
Eigentlich vermeidet man auf der Insel die Diskussion um die Nachfolge der 93-jährigen, noch immer rüstigen Monarchin Queen Elizabeth II. Dennoch fragt die «Sun» nun: «Wenn Charles seine eigene Familie nicht führen kann, wie zum Teufel soll er dann in der Lage sein, das Vereinigte Königreich und den Commonwealth zu führen?».
Es sei «an der Zeit, dass der Prinz von Wales einschreitet und das erbärmliche Chaos beseitigt, das die Monarchie in den letzten Monaten erlebt hat». Seine Mutter, die Königin, sei nicht bloss eine Staatsdienerin. Sie sei zweifellos die grösste lebende Britin und wahrscheinlich erfolgreichste Königin aller Zeiten.
Der 93-jährigen Queen fehlt die Kraft
Die Realität aber sei das Alter der Queen. Sie werde nie abdanken. Daher brauche sie gerade jetzt, nach der «katastrophalen offiziellen Reaktion auf die Prinz-Andrew-Krise», Hilfe und Unterstützung.
Der Jeffrey-Epstein-Skandal sei eine tickende Zeitbombe gewesen – nicht nur für den Herzog von York, sondern für die gesamte britische Monarchie. Die Gefühllosigkeit von Andrew im katastrophalen Fernsehinterview wertet die Zeitung als erschreckend.
Solche Skandale würden auch den Antimonarchisten Kanonenfutter liefern, wie zum Beispiel Oppositionsführer Jeremy Corbyn (70), der die Institution abschaffen will. Nicht wenige im Land halten die Krone für eine teure touristische Attraktion.
Charles ist nicht Greta
Charles hätte schon vor Monaten einschreiten müssen, so «The Sun», doch er sei ein «egozentrischer und paranoider Introvertierter, der zwar gute Absichten hat, aber oft nicht in der Lage ist, seine Truppen mitzunehmen».
Charles soll sich auch nicht länger politisch erklären und für die Umwelt einsetzen. Das sei Sache von Greta und Co. und der jüngeren Generation. Charles sei kein älterer Staatsmann. Er sei Thronfolger.
«Die Firma» braucht Erneuerung
Der Prinz von Wales müsse sich mit seiner Familie zusammensetzen, damit sie ihn und «die Firma», wie die Monarchie auch genannt wird, in diesem Jahrzehnt des grossen Wandels unterstützen.
Kleine Rivalitäten mit Prinz William und Kate gehörten vom Tisch. Charles müsse «einen Weg finden, um Prinz Harry und Meghan auf Kurs zu bringen. Dringend.»
Mit Letzteren geht Zeitung besonders hart ins Gericht: «Das rüpelhafte Paar fügt dem Ruf der Monarchie unermesslichen Schaden zu und hat deutlich gemacht, dass sie wenig Respekt vor der Königin haben.»
Charles' erster Schritt müsse sein, dass Harry und Meghan ihre «herzlose Entscheidung rückgängig machen» und Weihnachten dieses Jahr dennoch mit der Queen und Prinz Philip (98) in Sandringham verbringen.
Die Zeit von Prinz Charles ist gekommen
Alle seien sie voll bezahlte Mitglieder der königlichen Familie, die auf Staatskosten leben. Sie sollen sich sich zum Wohle der Institution und des Landes zusammenschliessen.
Die Königin verdiene es, ihre letzten Jahre in der Gewissheit zu verbringen, dass es um die Monarchie gut steht und dass all ihre Verwandten im Namen des Landes zusammenarbeiten, und nicht im eigenen Interesse.
Der Kommentar der «Sun» endet mit den Worten: «Charles hat sich sein ganzes Leben lang auf diesen Moment vorbereitet. Es ist Zeit». (kes)