Igor Zinoviev (53) ist ehemaliger MMA-Kämpfer und wurde von Jeffrey Epstein (†66) für verschiedene Arbeiten angeheuert. So verbrachte er etwa sechs Jahre an der Seite Epsteins. In einem Interview mit dem «New York Times Magazine» spricht er nun über die Zeit mit ihm.
Ein gemeinsamer Freund hätte die beiden zusammengebracht. Als Chauffeur habe er Epstein meist in Palm Beach herumgefahren. Im Interview beschreibt Zinoviev, dass Epstein häufig jugendliche Mädchen in seiner Nähe hatte. Er habe versucht, ihm das auszureden, aber «er ist die Sorte Mensch, die tut, was sie will.»
«Ich glaube, jemand half ihm, sich zu töten»
Auch wenn Zinoviev einige Jahre bei Epstein verbracht hatte, viel Interesse an ihm und seinem Leben habe er nie wirklich gehabt. Ein Arbeitsverhältnis – mehr scheint es für Zinoviev nicht gewesen zu sein. So sagt Zinoviev, dass ihn die Nachricht über den Tod von Epstein nicht sonderlich getroffen hätte. Er meinte lediglich: «Ich glaube, jemand half ihm, sich zu töten.»
Dennoch habe er einiges miterlebt und gesehen. So zum Beispiel sei eines Nachts, nach einer ausgiebigen Feier in seiner Villa in Palm Beach, die Polizei angerückt. Das Skurrile: Die Polizei habe Epstein vorher mitgeteilt, dass sie am Morgen kommen würde. Genug Zeit also, sich frisch zu machen. «Alles Korruption. Alles Bulls***!», sagt Zinoviev im Interview.
Zinoviev dementiert ältere Aussagen
Zinoviev gab der Zeitung bereits 2015 ein Interview. Damals deutete er mehrfach an, dass Epstein mit Minderjährigen unterwegs war. Diese seien gerne bei ihm gewesen. Wenn sich jedoch eine in ihn verliebte, habe er sie dann immer stehengelassen und eine andere Freundin auf seine Reisen mitgenommen. «Wenn ich ihn mit meiner Tochter bei seinen Aktivitäten erwischt hätte, wäre ich nicht zur Polizei gegangen. Es wäre schlimmer für ihn rausgekommen. Mir ist egal wie reich er ist.»
Als Zinoviev seine älteren Aussagen über diese Partynacht vom Interviewer vorgelesen bekommt, winkt er bedrohlich ab: «Bring dich nicht in Gefahr. Hörst du?!» (spr)