Zum ersten Mal sprach Prinz Andrew (59) im TV-Interview mit BBC ausführlich über seine Beziehung zum Sexualstraftäter Jeffrey Epstein (†66). Der Royal, dem Missbrauch einer Minderjährigen vorgeworfen wird, wies alle Vorwürfe von sich – und flüchtete sich in bizarre Ausreden. So behauptete der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. (93), dass er «keine Erinnerung daran» habe, sein vermeintliches Opfer Virginia Giuffre (35) «jemals getroffen zu haben», obwohl ein gemeinsames Foto mit der US-Amerikanerin existiert. Dieses tat der Royal im Gespräch mit TV-Journalistin Emily Maitlis (49) als Fälschung ab.
Ausserdem wisse er noch ganz genau, dass er an diesem Abend vor 18 Jahren mit seiner Tochter Prinzessin Beatrice (31) in einem Fast-Food-Restaurant Pizza gegessen habe, so Prinz Andrew. Eine weitere Gaga-Aussage, für die Andrew verrissen wird: Auch die Angaben von Virginia Giuffre, dass er bei einem der Treffen mit der damals 17-Jährigen stark geschwitzt habe, weist er zurück. Zu jener Zeit, in welcher der Sex stattgefunden haben soll, habe er aus medizinischen Gründen gar nicht schwitzen können. TV-Zuschauer kritisieren vor allem, dass der Royal im Gespräch kein Mitgefühl mit Epsteins Opfern ausdrückte.
Prinz Andrew selbst fand sein bizarres Interview offenbar überhaupt nicht schlimm – im Gegenteil: Laut «The Sun» schwärmte er einen Tag nach dem Interview vor der Queen von seinem Auftritt. So glaube Andrew, dass er jegliche Kritik im Bezug auf seine Freundschaft zu Epstein hinter sich lassen konnte. Am Sonntag besuchte die Queen mit ihrem «Lieblingssohn» den Gottesdienst in Windsor.
«Andrew glaubt, er habe das Richtige getan»
Ein Insider sagt: «Er ging mit der Queen zur Kirche und wurde dabei gehört, wie er ihr sagte, dass alles ein grosser Erfolg gewesen sei. Er glaubt, er habe das Richtige getan und habe damit die Kritik begraben können. Er lachte und sah sehr glücklich aus.» Auch Freunden habe Andrew gesagt, wie zufrieden er mit seinem TV-Auftritt war. «Er glaubt wirklich, dass ihm ein Triumph gelungen ist, es ist erstaunlich. Niemand traut sich, ihm zu sagen, weil er desillusioniert ist – das ist ein generelles Problem. Er ist umgeben von Leuten, die ihm nur sagen, was er hören will.»
Gemäss «The Times» könnte Prinz Andrew an die USA ausgeliefert werden. Er sei auch als Royal «nicht immun gegen Strafverfolgung», wie die Anwältin Anna Rothwell der Zeitung sagt.
Prinz Andrew war das «Ausmass seines Fehlverhaltens» nicht bewusst
Mittlerweile habe Prinz Andrew begriffen, dass sein Interview ein Desaster für ihn und die königliche Familie bedeutet. Laut «Daily Mail» bereue Prinz Andrew, dass er Epsteins Opfern nicht genug Mitgefühl ausdrückte. Er sagte Freunden, dass ihm das «Ausmass seines Fehlverhaltens» nicht bewusst war. «Ich bereue, dass ich im Interview nicht klar gemacht habe, dass mir alle Leid tun, die von Jeffrey Epstein missbraucht wurden», soll der Royal gesagt haben. «Ich glaubte, dass es impliziert sei, als ich sagte, dass ich geschockt bin.» Eine Quelle aus Prinz Andrews Umfeld sagt, dass er die Freundschaft zu Epstein zutiefst bereue.
Der Hintergrund der Vorwürfe gegen Prinz Andrew: Virginia Giuffre gibt an, sie sei von US-Millionär Jeffrey Epstein (†66) jahrelang missbraucht und zu sexuellen Handlungen mit dessen Freunden gezwungen worden – unter anderen auch mit Prinz Andrew. Drei Mal habe sie mit dem Royal Sex haben müssen. Beim ersten Mal, im Jahr 2001 in London, sei sie erst 17 Jahre alt gewesen. «Prinz Andrew weiss genau, was er getan hat, und ich hoffe, dass er reinen Tisch macht», sagte Giuffre im August zu Reportern nach einer Anhörung in den USA.
US-Multimillionär Jeffrey Epstein hatte im August in seiner Gefängniszelle Suizid begangen. Prinz Andrew betont, er bereue es, dass er Epstein nach dessen Verurteilung 2008 als Sexualstraftäter noch getroffen hatte. «Es war definitiv falsch.» Dennoch seien die Vorwürfe dieser ihm unbekannten Frau «überraschend, schockierend und ein Ablenkungsmanöver». (kad/brc)