Es ist der grösste Skandal in der jüngsten Geschichte der englischen Königsfamilie: Dem britischen Prinzen Andrew (59) wird der Missbrauch einer Minderjährigen vorgeworfen. Nun hat sich der zweitälteste Sohn von Queen Elizabeth II. (93) in einem TV-Interview den Anschuldigungen gestellt und diese entschieden zurückgewiesen. «Ich kann Ihnen absolut kategorisch sagen, dass es nie passiert ist. Ich habe keine Erinnerung daran, diese Dame jemals getroffen zu haben», sagt Andrew, der während des Interviews mit dem britischen Sender BBC sichtlich angespannt wirkte. Zudem wisse er noch ganz genau, dass er an diesem Abend vor 18 Jahren mit seiner Tochter in einem Fast-Food-Restaurant Pizza gegessen habe.
Beim ersten Sex war sie erst 17
Der Hintergrund der Vorwürfe: Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre (35) gibt an, sie sei von US-Millionär Jeffrey Epstein (†66) jahrelang missbraucht und zu sexuellen Handlungen mit dessen Freunden gezwungen worden – unter anderen auch mit Prinz Andrew. Drei Mal habe sie mit dem Royal Sex haben müssen. Beim ersten Mal, im Jahr 2001 in London, sei sie erst 17 Jahre alt gewesen. «Prinz Andrew weiss genau, was er getan hat, und ich hoffe, dass er reinen Tisch macht», sagte Giuffre im August zu Reportern nach einer Anhörung in den USA.
Ein gemeinsames Foto von den beiden soll die Anschuldigungen des vermeintlichen Opfers stützen. Es zeigt die damals 17-Jährige Arm in Arm mit dem Prinzen. Doch dieser bestreitet im TV-Interview die Authentizität der Aufnahme: «Man kann nicht beweisen, ob das Bild echt ist oder nicht.» Er könne sich auch nicht daran erinnern, dass es jemals aufgenommen wurde. Zudem zeige das Foto das Obergeschoss eines Hauses, in dem er sich immer nur im Erdgeschoss aufgehalten habe. Auch die Angaben von Virginia Giuffre, dass er bei einem der Treffen stark geschwitzt habe, weist Andrew zurück. Zu jener Zeit, in welcher der Sex stattgefunden haben soll, habe er aus medizinischen Gründen gar nicht schwitzen können.
Treffen mit Epstein sei «falsch» gewesen
Es war das erste Mal, dass sich der Bruder von Thronfolger Prinz Charles (71) in einem Interview über die Beziehung zu Jeffrey Epstein äusserte. Der tief gefallene US-Multimillionär hatte im August in seiner Gefängniszelle Suizid begangen. Prinz Andrew betont, er bereue es, dass er Epstein nach dessen Verurteilung 2008 als Sexualstraftäter noch getroffen hatte. «Es war definitiv falsch.» Dennoch seien die Vorwürfe dieser ihm unbekannten Frau «überraschend, schockierend und ein Ablenkungsmanöver».