Thomas Meyer rät
Anfassen kommt vom Zulassen

«Ich (m) bin 26 und hatte noch nie Sex. Mittlerweile kann ich nicht mal mehr normal mit Frauen reden», schreibt unser Leser. Thomas Meyer nimmt Stellung zu dieser Lebensfrage.
Publiziert: 14.02.2018 um 14:06 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
Darum Sex keine einfachste Sache der Welt ist

Bestimmt haben Sie schon alle möglichen Erklärungen für diesen Umstand gefunden. Dass Sie auf Frauen abstossend wirken. Dass eigentlich Männer auf Sie anziehend wirken. Dass weder Frauen noch Männer anziehend auf Sie wirken. Aber haben Sie auch schon an die Möglichkeit gedacht, dass es bisher einfach noch nicht gestimmt hat für Sie? Dass Sie deshalb eine Ausnahme bilden, weil Sie, anders als alle anderen, die Heiligkeit der Sexualität erkennen und würdigen?

Sex ist keine einfachste Sache der Welt

Wir gewähren einander Sex viel zu leichtfertig. Wir unterschätzen, was es mit unserer Seele macht, wenn wir uns immer wieder zu Menschen ins Bett legen, die wir gar nicht kennen. Natürlich ist Sex eine höchst erfreuliche Angelegenheit, und es muss gewiss nicht jede Begegnung zum Standesamt führen. Aber die Menschen, mit denen wir auch nur eine einzige Nacht verbracht haben, verbleiben ein Leben lang in unserem Energiesystem, weswegen man sich schon ein bisschen Gedanken zur Auswahl machen darf. Offenbar tun Sie das. Und das ist richtig so.

Warum funktioniert Umgang mit Frauen nicht?

Dass Sie sich im Umgang mit Frauen etwas verkrampft haben, ist verständlich. Dieses Thema muss in Ihnen unvorstellbare Ausmasse angenommen haben. Allerdings leben Sie möglicherweise auch in der etwas unemanzipierten Überzeugung, dass die Sache allein bei Ihnen liege. Anders gesagt: Haben Sie den Damen schon mal Gelegenheit gegeben, Sie zu verführen?

Nicht Sie alleine bestimmen es

Ob etwas läuft zwischen einem Mann und einer Frau, bestimmt nämlich allein sie. Sie weiss es auch ziemlich bald, während er den ganzen Abend lang rätselt, wie dieser wohl ausgehen werde. Achten Sie darum künftig einfach auf die feinen Signale.

Auf die Blicke. Die Worte. Die Berührungen. Sie werden genau merken, wo Sie willkommen sind. Und dann brauchen Sieeigentlich nur noch mitzuspielen. Man könnte sagen: Anfassen kommt vom Zulassen.

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