Das spricht für Sie. Offenbar haben Sie begriffen, dass man einen Menschen nicht verändern kann – und nicht darf. Ein Partner ist kein Lehmklumpen, der nach Formgebung schreit. Warum viele Frauen es trotzdem so sehen und immer wieder versuchen, den Mann an ihrer Seite gemäss ihren Vorstellungen zu optimieren, ist eine Frage mit mehreren Antwortmöglichkeiten.
Warum möchten Frauen ihre Partnern ändern?
Erstens haben Frauen einen ausgeprägten Nestbaudrang. Sie kümmern sich tendenziell stärker um die Beziehung als Männer, denen bald einmal alles recht ist. Es ist gewiss nichts Falsches daran, sich um mehr Vertrautheit und Tiefe zu bemühen, aber es gibt dabei ein gesundes Mass, und wer in seiner Beziehung ständig neue Baustellen eröffnet, ist höchstwahrscheinlich selbst eine.
Wunsch nach Perfektion oder Gruppenzwang
Zweitens existiert das Phänomen der Prinzessinnenkultur. Viele Frauen verwechseln Selbstliebe mit Anspruchsdenken und glauben, wenn sie überall das Maximum für sich einfordern, sei das besonders selbstbewusst. In der Folge sind sie nie zufrieden mit dem, was sie haben, und verfallen in chronisches Nörgeln, wovon natürlich der vermeintlich unvollkommene Partner den Grossteil abbekommt. Dabei wird grosszügig übersehen, dass man selbst auch nicht perfekt ist.
Drittens neigen Frauen dazu, einander in ihren «Frauenrunden» in allem möglichen Unsinn zu bestärken. Ständig überschütten sie sich gegenseitig mit Komplimenten, weil sie so selbstunsicher sind, und kritisieren einander kaum je ernsthaft, weil sie die mögliche Reaktion so fürchten. In einem solchen Nährboden gedeiht die Idee des Optimierens natürlich üppig.
Ja, und viertens gibt es an manchem Herrn leider durchaus einiges zu optimieren. Verpinkelte Klobrillen, grausige Tischmanieren, zentimeterdicker Staub unter dem Bett, Baggy-Pants – es gibt vieles, was man diesen Kerlen austreiben müsste, zugegeben.