Es gibt gute Gründe, regionale Traubensorten zu vinifizieren, auch wenn manche fast vergessen gingen. Schliesslich haben autochthone Sorten über die Jahre widrigste Umstände überlebt, sind also erprobte Trauben für Weine ihrer Herkunftsgegend. Dazu zählt der Rosso del Soprano aus Sizilien, dessen Trauben in einem Weinberg südlich von Messina reifen: mit viel Sonne und wenig Wasser.
Was uns an alkoholreiche Weine denken lässt. Was bei diesem Rotwein nicht zutrifft. Seine Trauben wachsen bis zu 300 Meter über der Strasse von Messina, geniessen also kühle Nächte nach überaus warmen Tagen. Darüber hinaus wirken noch jene sanften Brisen, welche die Beeren trocken halten und so Pilzbefall auf natürliche Weise verhindern.
Sieben verschiedene autochthone Trauben sind in diesem granatroten Wein mit vernünftigen 13 Prozent Alkohol zu finden. Der Duft nach roten Waldfrüchten und Unterholz ist tief. Mit seinem Geschmack – reife Zwetschgen mit kraftvollen Tabaknoten – ist er ein herausragender Partner für sossige Fleischgerichte, für Pastagratins oder einen gut gelagerten Sbrinz. Servieren Sie ihn mit 15 Grad. Erreicht er 17 Grad, kann er seine Stärken nicht ausspielen, wirkt er sogar etwas plump. Sieht man davon ab, ist die Flasche mit Sicherheit bald leer.