Ich (23) bin seit bald fünf Jahren glücklich mit meinem Freund (27) zusammen. Leider haben wir aus meiner Sicht zu wenig Sex, nämlich nur einmal pro Woche. Ich habe dann immer das Gefühl, dass es an mir liegt, und wir streiten auch deshalb. Er sagt, er brauche nicht so viel Sex, er geniesse es immer sehr. Er sei nach der Arbeit zu müde. Ich zerbreche mir den Kopf über die Frage, wie viel Sex gut und normal ist. Romina
Liebe Romina
Die Antwort auf deine Frage wäre an sich einfach. Dein Problem lösen wird sie aber kaum: Es ist genau so viel Sex gut und normal, wie es für beide Partner stimmt. Ihr stolpert also weiter über verschiedene Bedürfnisse. Um diese Differenzen zu überwinden, hilft dir aber kein Blick nach draussen, wo du nach einer Norm oder Empfehlung suchst. Beim Erarbeiten eures eigenen Kompromisses müsst ihr bei euch starten.
Die Zeiten sind zum Glück vorbei, in der eine Frau nicht sagen durfte, dass sie viel Lust hat. Viele Frauen können und wollen täglich Sex haben. Es gibt aber auch Frauen, denen – mehr noch als der fehlende Sex – die Tatsache auf dem Magen liegt, dass sie mehr Lust haben als ein Mann. Und auch, dass sie zurückgewiesen werden.
Frage dich, wie deine Sorgen aufgeschlüsselt sind. Sei dir bewusst, dass es kein Naturgesetz ist, dass jeder Mann viel Lust und mehr Lust hat als die Frau. Vielleicht entlastet dich das ein bisschen. Falls Zurückweisung ein Problem ist, könnt ihr dies mit intensiver Paarzeit auffangen. Diese darf auch körperliche Nähe umfassen, also Kuscheln, Massagen, einen Besuch im Hamam – was immer euch gefällt. So macht ihr einen Schritt zu mehr Sexualität, ohne dass es gleich Geschlechtsverkehr sein muss. Andere Paare fangen damit an, indem sich die eine Person befriedigt, während sie in den Armen der anderen liegt. Hilft dir das nicht weiter, musst du überdenken, ob das Beziehungsgleichgewicht für dich lebbar ist. Denn einen zufriedenen Sexmuffel zu mehr zu zwingen, ist fast nicht machbar.
Manchmal gibt es Ratgeber-Kolumnen, die ich persönlich eher unspektakulär und alltäglich finde, die dann aber sehr viel Beachtung finden. Diese Kolumne gehörte dazu. Die hohen Klickzahlen ergeben sich vermutlich deshalb, weil extrem viele Leute mit einem ähnlichen Problem kämpfen und sich nach guten Tipps und einem Ausweg sehnen. Fragen, die sich darum drehen, dass zwei Partner sehr unterschiedlich viel Lust haben, gehören zu den häufigsten in der Beratung überhaupt.
Lange herrschte die Idee, dass nur die Männer verzichten müssen und ständig mit Ausreden abgespiesen werden. Heute sind es immer häufiger auch Frauen, die sich beklagen, dass der Partner nie oder nur sehr selten Lust hat. Zahlenmässig haben die Männer aber immer noch klar die Nase vorn.
Ungleich grosse Lust einigermassen in Einklang zu bringen, kann eine ziemlich knifflige Aufgabe sein. Beide Partner müssen sich auf eine Veränderung einlassen wollen und hinter der Idee stehen, der Sexualität mehr Gewicht zu geben. Aber «mehr Gewicht geben» heisst eben nicht einfach nur, dass man häufiger Sex hat, sondern vielleicht auch anderen. Oder anderen Berührungen und Formen der Nähe mehr Raum gibt. Solche Veränderungen umzusetzen, ist aber für viele Paare knifflig. Vor allem, wenn sie das Projekt alleine anpacken.
Besonders schwierig wird es dann, wenn die Unterschiede zwischen den Partnern von Anfang an gross waren. Sehr oft stellt sich leider heraus, dass jemand darunter leidet, mit einem Sexmuffel liiert zu sein, die andere Person aber noch nie ein besonders grosses Interesse an Sex hatte. Das ist also ein bisschen, wie wenn man einen Couch Potatoe heiratet, sich dann aber wundert, wenn diese Person nicht Wochenende für Wochenende für den Ironman mittrainieren will.
Sex mag in einer Beziehung nicht das Wichtigste sein. Es lohnt sich aber definitiv bei der Partnerwahl zu prüfen, ob man in diesem Beziehungsbereich einigermassen gleich tickt. Denn für sexuelle Probleme gilt schlussendlich das gleiche wie für alle anderen: Sie werden mit steigender Beziehungsdauer nicht weniger, sondern eher belastender. Und Unterschiede werden eher pronocierter, als dass sie sich wie von Zauberhand in Luft auflösen.
Manchmal gibt es Ratgeber-Kolumnen, die ich persönlich eher unspektakulär und alltäglich finde, die dann aber sehr viel Beachtung finden. Diese Kolumne gehörte dazu. Die hohen Klickzahlen ergeben sich vermutlich deshalb, weil extrem viele Leute mit einem ähnlichen Problem kämpfen und sich nach guten Tipps und einem Ausweg sehnen. Fragen, die sich darum drehen, dass zwei Partner sehr unterschiedlich viel Lust haben, gehören zu den häufigsten in der Beratung überhaupt.
Lange herrschte die Idee, dass nur die Männer verzichten müssen und ständig mit Ausreden abgespiesen werden. Heute sind es immer häufiger auch Frauen, die sich beklagen, dass der Partner nie oder nur sehr selten Lust hat. Zahlenmässig haben die Männer aber immer noch klar die Nase vorn.
Ungleich grosse Lust einigermassen in Einklang zu bringen, kann eine ziemlich knifflige Aufgabe sein. Beide Partner müssen sich auf eine Veränderung einlassen wollen und hinter der Idee stehen, der Sexualität mehr Gewicht zu geben. Aber «mehr Gewicht geben» heisst eben nicht einfach nur, dass man häufiger Sex hat, sondern vielleicht auch anderen. Oder anderen Berührungen und Formen der Nähe mehr Raum gibt. Solche Veränderungen umzusetzen, ist aber für viele Paare knifflig. Vor allem, wenn sie das Projekt alleine anpacken.
Besonders schwierig wird es dann, wenn die Unterschiede zwischen den Partnern von Anfang an gross waren. Sehr oft stellt sich leider heraus, dass jemand darunter leidet, mit einem Sexmuffel liiert zu sein, die andere Person aber noch nie ein besonders grosses Interesse an Sex hatte. Das ist also ein bisschen, wie wenn man einen Couch Potatoe heiratet, sich dann aber wundert, wenn diese Person nicht Wochenende für Wochenende für den Ironman mittrainieren will.
Sex mag in einer Beziehung nicht das Wichtigste sein. Es lohnt sich aber definitiv bei der Partnerwahl zu prüfen, ob man in diesem Beziehungsbereich einigermassen gleich tickt. Denn für sexuelle Probleme gilt schlussendlich das gleiche wie für alle anderen: Sie werden mit steigender Beziehungsdauer nicht weniger, sondern eher belastender. Und Unterschiede werden eher pronocierter, als dass sie sich wie von Zauberhand in Luft auflösen.