Ich (26) möchte gerne von der Selbstbefriedigung loskommen, weil sie mir nicht guttut. Ich fühle mich danach oft total einsam und leer, so, als ob alle meine Energie weg wäre. Ich habe auch gelesen, dass der Mann mit jedem Orgasmus Energie verliere. Mir gefallen auch die sexuellen Fantasien nicht, die ich habe. Was ich mir vorstelle, passt nicht zum Respekt, den eine Frau verdient. Ganz verzichten kann ich aber doch nicht. Wie komme ich trotzdem los davon? Sandro
Lieber Sandro
Selbstbefriedigung sollte etwas sein, was dir guttut und was dein Leben bereichert. Wenn du dich mit deiner Solo-Sexualität also nicht wohlfühlst, dann ist es Zeit, etwas zu ändern. Bevor du einen kompletten Verzicht anstrebst, lohnt es sich, die Hintergründe deines Unwohlseins etwas genauer anzuschauen.
Du erwähnst eine ganze Reihe von Argumenten, bei denen im Einzelnen wenig klar ist, ob sie wirklich ein Problem darstellen oder ob sie dir unnötig Angst machen und es diese Angst ist, die die Selbstbefriedigung zur Belastung macht.
Gemischte oder negative Gefühle sind nach einem Orgasmus nicht unüblich und nicht per se ein Warnsignal. Auch eine gewisse Skepsis gegenüber den eigenen sexuellen Fantasien kennen viele Leute und auch hier sind im wahrsten Sinne des Wortes unanständige Gedanken nicht immer ein Problem. Geht es um energetische Konsequenzen eines Orgasmus, solltest du nicht willkürlich einen Aspekt aus einem spirituellen Konzept übernehmen, ohne dich eingehender damit auseinandergesetzt zu haben.
Prüfe im Gespräch mit einem Profi Punkt für Punkt, wie sich deine Befürchtungen genau zusammensetzen und wo wirklich Änderungsbedarf besteht.