Blick macht die Auswertung
So viele Kalorien haben deine Drinks am Wochenende

Dass ein übermässiger Alkohol-Konsum nicht gesund ist, ist wohl den meisten klar: Dennoch gibt es immer mal wieder einen Grund, anzustossen. Was dabei vielen nicht klar ist: Gerade beim Abnehmen kann Alkohol der Endgegner sein, viele Drinks sind richtige Kalorienbomben.
Publiziert: 20.04.2024 um 00:06 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2024 um 10:40 Uhr
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Bier gilt im Volksmund als grosse Kalorienbombe: Jedoch haben Rot- und Weisswein auf 100ml rund doppelt so viele Kalorien.
Foto: PIUS KOLLER
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Luisa ItaRedaktorin «Food»

Ein gutes Glas Wein zu einem leckeren Essen, etwas Champagner zum Anstossen oder ein Bier gegen den Durst – Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft sehr etabliert. Wer Diät macht und plötzlich einen Blick auf die Nährwerte davon wirft, wird aber häufig stutzig: Alkohol hat es kalorientechnisch in sich!

Zum Beispiel: Ein Glas Rot- oder Weisswein haben etwa gleich viele Kalorien wie zwei Kinderriegel und mehr Kalorien als ein herkömmliches Schoggistängeli. Doch klassischer Wein ist mit etwa 85 Kalorien pro 100 ml längst nicht die grösste Kalorienbombe im Reich der alkoholischen Getränke. Süsse Dessertweine schlagen da deutlich mehr zu Buche, die können gut und gerne bis zu 200 Kalorien pro 100 ml haben – grundsätzlich gilt sowieso, dass süsse Alkoholsorten die meisten und trockene Sorten eher weniger Kalorien enthalten.

Ein Liter Bier – oder lieber ein Burger?

Der Sahnelikör Baileys ist wohl der absolute Spitzenreiter mit rund 330 Kalorien pro 100 ml, dicht gefolgt von Eierlikör – bestehend aus Vollrahm, Milch, Eigelb, Puderzucker und Schnaps – mit etwa 270 Kalorien pro 100 ml. Rum und Wodka reihen sich mit 225 Kalorien pro 100 ml kurz dahinter ein. Hier gilt es aber zu bemerken: Vermutlich werden Rum und Wodka in kleineren Mengen konsumiert, als beispielsweise Rotwein. 

Bier ist dagegen überraschend kalorienarm: Das klassische Original Feldschlösschen Bier hat beispielsweise 37 Kalorien pro 100ml, also sogar minim weniger als Coca Cola mit 42 Kalorien pro 100 ml. Dadurch, dass Bier öfter Mal in grösseren Mengen getrunken wird als beispielsweise Schnaps, wird Bier dennoch zur Kalorienbombe: Ein halber Liter Bier haben 185 Kalorien, ein Liter Bier 370 Kalorien. Zum Vergleich: Ein McChicken bei McDonald's hat 393 Kalorien – nicht wesentlich viel mehr. Es gibt unterdessen auch von diversen Anbietern Light-Bier-Varianten mit einem Bruchteil der Kalorien von herkömmlichem Bier, diese sind häufig alkoholfrei. Auch alkoholfreie Weine mit nur rund 15-20 Kalorien pro 100 ml sind mittlerweile im Detailhandel erhältlich.

Hallo Fettpölsterchen!

Äusserst kalorienreich sind natürlich Cocktails, da diese häufig mit zuckrigen Fruchtsäften, Sahne, süssen Softdrinks oder mit purem Zucker gemixt werden. Ein Piña Colada hat je nach Mischverhältnis locker 180 Kalorien pro 100ml. Ein Glas mit 300 ml Fassungsvermögen hat somit 540 Kalorien, exakt gleich viel wie ein Big Mac bei McDonald's. Und da es oftmals nicht bei einem Glas bleibt, wird so ein Abend an der Cocktailbar gerne zur Diätfalle. Ein Tipp für Kalorienzähler nebst alkoholfreien und kalorienarmen Getränken ist die Weissweinschorle: Die hat etwa 35 Kalorien auf 100 ml.

Das Tückische nebst den vielen Kalorien in alkoholischen Getränken ist jedoch, dass Alkohol den Fettabbau im Körper hemmt. Heisst: Die getrunkenen Kalorien können auch noch schlechter vom Körper verwertet werden. Er lässt aufgrund des Alkohols, der einen hohen Glukosegehalt hat und sofort zur Energiegewinnung genutzt werden kann, die Energielieferanten wie Kohlenhydrate und Fette links liegen – diese werden stattdessen einfach eingelagert in Form von Fettpölsterchen.

Vermehrt Heisshunger-Attacken nach Alkohol-Konsum

Häufig wird Alkohol ausserdem als Aperitif gereicht, Nüsse, Chips und andere salzige Snacks gibt's dazu. Durch die salzigen Speisen werden wir durstig, das Glas Alkohol in unserer Hand wird zum Durst-Löscher und die konsumierte Menge dadurch grösser. Der kleine Apéro mausert sich so rasch zu einer Kalorienfalle, die in der Regel aber gar nicht wirklich sättigt.

Alkohol verfügt – wie Lebensmittel auch – über einen Glykämischen Index (GI). Er zeigt an, wie stark der Blutzuckerspiegel nach dem Genuss von Wein, Bier und Cocktails ansteigt. Je höher dieser Index, desto stärker ist der Zuckeranteil und umso höher die Ausschüttung von Insulin im Blut. Ein besonders hoher Wert hat zur Konsequenz, dass der Blutzuckerspiegel sehr schnell ansteigt und nach wenigen Stunden rasant wieder abfällt. Die Folge sind Heisshunger-Attacken. Gerade Bier, Gin Tonic, alkoholische Mischgetränke und Alcopops haben hohe GI-Werte und können daher eher zu Heisshunger führen.

Experten zufolge leidet auch die Schlafqualität nach Alkoholkonsum. Das Stresshormon Cortisol werde vom Körper vermehrt ausgeschüttet und blockiere die optimale Regeneration, könne ausserdem Wassereinlagerungen auslösen und für verstärkten Appetit am Folgetag sorgen. Muskelaufbau sei nach dem Konsumieren von Alkohol schwieriger beziehungsweise gehe etwas langsamer vonstatten, da die Ausschüttung des Wachstumshormons Testosteron gehemmt werde.

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