Es war einmal vor langer Zeit im Herzen von Italien. In Modena gründet Enzo Ferrari (1898–1988) seinen eigenen Rennstall und beginnt später auch Sportwagen für die Strasse zu bauen. Die Geburtsstunde eines Mythos.
Das fast immer rote «cavallino rampante», benannt nach dem aufbäumenden Pferd im Logo, ist wie eine moderne Inkarnation des Schimmels, auf dem der Prinz in schillernder Rüstung zur holden Maid eilt. Aber ohnehin ist das Ferrari-Portfolio wie die Märchen-Sammlung der Gebrüder Grimm: Jedes Modell für sich ist schon eine fantastische Geschichte.
Antrieb: 3.9-V8-Turbobenziner, 620 PS (456 kW), 760 Nm@3000–5750/min, 8-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 3,45 s, 0-100 km/h in 9,8 s, Spitze über 320 km/h
Masse: L/B/H 4,59/1,94/1,32 m, 1664 kg, Kofferraum 292 l
Verbrauch: noch nicht bekannt
Preis: ab etwa 236'950 Franken
Antrieb: 3.9-V8-Turbobenziner, 620 PS (456 kW), 760 Nm@3000–5750/min, 8-Gang-Doppelkupplungs-Automat, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0-100 km/h 3,45 s, 0-100 km/h in 9,8 s, Spitze über 320 km/h
Masse: L/B/H 4,59/1,94/1,32 m, 1664 kg, Kofferraum 292 l
Verbrauch: noch nicht bekannt
Preis: ab etwa 236'950 Franken
Zwischen Mythos und Realität
Jetzt erzählt Ferrari sozusagen sein beliebtestes Märchen neu, die Geschichte des Bestsellers Portofino. Allerdings steht das neue, ergänzende M nicht für Märchen, sondern für «modificata» (dt. «verändert») und zeigt, dass Ferrari sein 2017 lanciertes Coupé-Cabrio überarbeitet hat. Ein Partikelfilter musste her, da die Abgasvorschriften eben auch vor einem Mythos nicht Halt machen.
Aber wenn ein Märchen schon neu erzählt wird, muss es aufregender werden: So holen die Ferrari-Ingenieure 20 PS mehr aus dem doppelt aufgeladenen V8. So kommt der Portofino M auf 620 PS (456 kW) und 760 Nm Drehmoment. Die 7-Gang-Automatik wird durch die 8-Gang-Version aus dem SF90 Stradale ersetzt. Diese ist sechs Kilo leichter und durch den Zusatzgang effizienter. Optisch ist der M an neuen vorderen Lufteinlässen und schlankerem Heckdiffusor zu erkennen.
Wozu immer schnell?
Jetzt schlüpfen wir in die Hauptrolle dieses Märchens und lassen uns auf den Fahrersitz gleiten. Die braunen Ledersitze schmiegen sich perfekt an unseren Körper an. Dach aufmachen? 14 Sekunden hört sich nicht gerade sportlich an, aber für ein Falt-Hardtop in Ordnung. Wir stutzen eher, dass der Motor dazu an sein muss, weil die Batterie sonst schwächelt. Roter Knopf am Lenkrad – Start! Angesichts des herrlichen Klangs des V8 vergessen wir das kleine Manko fast.
Ganz vergessen ist es, sobald der Wind in den Haaren weht, während wir über deutsche Landstrassen in Bayern zum Märchenschloss Neuschwanstein cruisen. Klar ist der M schnell und sprintet in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 und in 9,8 auf 200 km/h. Aber dieser offene Gran Turismo braucht keine Rennstrecke, um Spass zu machen. Dazu reichen kurvenreiche Strassen, denen wir dank der ausgeklügelten Aerodynamik und cleverer Fahrdynamik-Elektronik präzise folgen.
Die Konkurrenten des Ferrari Portofino M
Ein teures Trio
Trotz aller Dynamik ist das Design nicht so extrem wie bei einem F8 oder SF90. So fahren wir entspannter, denn der Portofino ist übersichtlicher und handlicher als die wilderen Brüder. Das macht den Portofino M für jene, die ihn sich leisten können, zum Alltags-Ferrari. Vom hohen Verbrauch und kleinen Kofferraum (292 Liter) sehen wir da mal ab. Deswegen kauft man sich ja auch keinen Ferrari.
Aber Sportwagen, Cabrio sowie Alltagsauto in der Traumkategorie in einem hat seinen Preis. Der Ferrari Portofino M kostet ab 236'950 Franken. Typisch Märchen eben: Es ist zu schön, um für alle wahr zu sein.