Mercedes EQC
Foto: Werk

Vergleich Sprit- gegen Stromkosten
Ab wann rentiert ein Elektroauto?

Strom ist deutlich billiger als Sprit: Elektroautos fahren sehr günstig – aber dafür muss man beim Kauf erst mal deftig für den teuren Akku drauflegen. Ab welcher Fahrtstrecke rentiert das wohl?
Publiziert: 01.09.2020 um 01:01 Uhr
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Aktualisiert: 24.02.2021 um 18:10 Uhr
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Günstige Autos leiden am meisten unter dem teuren Akku. Der Peugeot E-208 muss 166'000 Kilometer weit fahren ...
Foto: tibo/zVg
Timothy Pfannkuchen

Geht es um die reinen Energiekosten je 100 Kilometer, sind Elektroautos nicht zu schlagen. Aber lohnt das abgesehen von allen anderen Vor- und Nachteilen denn finanziell? BLICK rechnet mal an drei Beispielen nach.

Dabei betrachten wir nur baugleiche oder sehr ähnliche Autos, deren PS-Anzahl und Antrieb (z.B. beide 4x4) vergleichbar sind, und rechnen reine Energiepreise auf 100 Kilometer. Also weder Steuern noch Service, nicht nachts günstigere Stromtarife oder schnell steigende Spritpreise, keine Wallbox und keine Ausstattungsbereinigung. Als Verbrauch nehmen wir die Normwerte. Beim Tarif die Juli-Schnitte des BfS: 1.40 Franken/Liter Bleifrei 95 und Strom 21 Rp./kWh.

Günstiger Strom, teurer Akku

Beispiel 1: Peugeot 208 PureTech 130 EAT8 «Allure» (130-PS-Benziner, 27'550 Fr.) und Peugeot E-208 «Allure» (136-PS-Stromer, 35'950 Fr.). Mehrpreis E-Auto: 8040 Franken. Verbrauch: 6,1 l/100 km und 17,6 kWh/100 km. Das E-Auto kostet je 100 Kilometer 3.70 statt 8.54 Franken. Und muss über 166'000 Kilometer fahren, um den Mehrpreis zu rentieren.

Über 200'000 Kilometer weit

Beispiel 2: Hyundai Kona 1.0 T-GDi «Pica» (120-PS-Benziner, 19'990 Fr.) und Hyundai Kona Electric 39 kWh «Pica» (136-PS-Stromer, 32'990 Fr.). Mehrpreis E-Auto: 13'000 Franken. Verbrauch: 6,5 l/100 km und 15,0 kWh/100 km. Pro 100 Kilometer kostet der Benziner 9.10, der Elektriker 3.15 Franken. Der Mehrpreis ist nach etwas über 218'000 Kilometern eingefahren.

Stromer im Kauf günstiger

Beispiel 3: Mercedes-AMG GLC 43 4Matic (390-PS-Benziner, 88'400 Fr.) und Mercedes-Benz EQC 400 4Matic (408-PS-Stromer, 84'900 Fr.). Die sind nicht baugleich, aber der EQC ist an sich ein elektrischer GLC. Mehrpreis E-Auto: minus 3500 Franken. Verbrauch: 11,0 l/100 km und 26,3 kWh/100 km. Es geht auch anders herum: Der EQC muss keinen Kilometer fahren, um zu rentieren – er ist günstiger. Und kostet auf 100 Kilometer 5.52 Franken statt 15.40 Franken. Anders gesagt: Vom Mehrpreis des Benziners fährt der Stromer 34'600 Kilometer weit.

Mal so und mal so

Fazit: Ja, diese Rechnung ist super grob vereinfacht und lässt vieles aussen vor. Klar wird: Auch bei Elektroautos sind die Differenzen enorm. Die teuren Akku-Autos sind beim Energieverbrauch ökologisch, nicht aber finanziell im Vorteil. Aber es gibt eben auch hier verblüffende Ausnahmen von der Regel.

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