Neuer Renault Twingo für 2026
Aussen retro, drinnen elektro

Renaults aktueller Twingo läuft nächstes Jahr aus. Aber den Nachfolger hat Renault-Boss Luca de Meo gestern enthüllt. Und der wird so cool wie der kultige Ur-Twingo von vor 30 Jahren!
Publiziert: 10.12.2023 um 13:35 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2023 um 13:38 Uhr
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Kleiner Stromer im Retro-Design: Das wird der nächste Renault Twingo, der ab 2026 auf den Markt kommen soll.
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Andreas FaustLeitung Auto & Mobilität

Investorenkonferenzen bei Autoherstellern sind langweilig? Manchmal, wenns nur um Budgets, Werke, Finanzstrategien und Gesetze und Vorschriften geht. Doch bei der Renault- und Ampere-Investorenkonferenz wars anders. Denn Renault-CEO Luca de Meo (56) zauberte plötzlich ein Elektroauto zum Budget-Tarif unter 20'000 Euro aus dem Hut. Legend heisst das Projekt derzeit, aber wer die Studie anschaut, sieht sofort: Das wird ein neuer Twingo. Und zwar im Retrolook des kultigen allerersten Renault Twingo von 1993.

Wichtiger war natürlich zunächst die Renault-Zukunftsstrategie. Erste Infos hatte es dazu schon an der IAA in München (D) im September gegeben: Elektro für Europa, Verbrenner für den Rest der Welt. Die rumänische Tochter Dacia soll mehr als nur günstig werden, Renault beackert die Volumensegmente, also Klein- und Kompaktautos. Die heutige Sporttochter Alpine soll zur Nobelmarke mit sieben rein elektrischen Modellen ausgebaut werden. Und es wird eine neue Tochter namens Ampere gegründet.

Ampere wird die Innovationsabteilung

Für die fiel nun am 15. November der Startschuss. Aber was ist Ampere? In diese neue Unternehmenstochter gliedert der Renault-Konzern Forschung, Entwicklung und Fertigung rund um Elektromobilität und digitale Technologien aus. Sprich: Ampere entwickelt für den Konzern E-Motoren, Akkus, digitale Services, Apps und die Betriebssoftware für die Autos und produziert die Komponenten in eigenen Werken.

Zwar hat die neue Tochter ein eigenes Logo. Auf den kommenden Stromer-Neuheiten wird aber weiterhin die Renault-Raute kleben. Derzeit hat Ampere rund 11'000 Mitarbeitende, darunter 35 Prozent Ingenieurinnen und Ingenieure. Ein Börsengang soll, bei passenden wirtschaftlichen Bedingungen, schon 2024 über die Bühne gehen.

Was ist Ampere?

Erstens ist das Ampère ein Begriff aus der Elektrotechnik: In dieser Masseinheit, benannt nach dem Physiker André-Marie Ampère (1775–1836), misst man die Stärke eines Stromflusses. Renault lässt den französischen accent grave weg und nennt seine neue Abteilung für E-Motoren, Batterien und Software schlicht Ampere.

Als eine Art interner Zulieferer soll Ampere für die Konzernmutter die nötige Zukunftstechnik für die Umstellung auf rein elektrische Antriebe entwickeln und in eigenen Werken – zum Beispiel sogenannten Gigafactories für Batterien – auch produzieren. Weil dann alle E-Modelle des Konzerns auf dem gleichen Technikbaukasten basieren können, erhofft sich Renault schnellere Entwicklungszeiten und geringere Kosten. Ziel ist, ein Auto künftig nicht von Radstand oder der Bodengruppe aus zu konstruieren, sondern mit der nötigen Software zu beginnen. Dabei wird Ampere mit Elektro-Zulieferern, aber auch Tech-Riesen wie Amazon und Google zusammenarbeiten.

Passend zu Ampere und der Stromstärke heisst die neue Renault-Tochter für die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren künftig Power – englisch für Stärke.

Erstens ist das Ampère ein Begriff aus der Elektrotechnik: In dieser Masseinheit, benannt nach dem Physiker André-Marie Ampère (1775–1836), misst man die Stärke eines Stromflusses. Renault lässt den französischen accent grave weg und nennt seine neue Abteilung für E-Motoren, Batterien und Software schlicht Ampere.

Als eine Art interner Zulieferer soll Ampere für die Konzernmutter die nötige Zukunftstechnik für die Umstellung auf rein elektrische Antriebe entwickeln und in eigenen Werken – zum Beispiel sogenannten Gigafactories für Batterien – auch produzieren. Weil dann alle E-Modelle des Konzerns auf dem gleichen Technikbaukasten basieren können, erhofft sich Renault schnellere Entwicklungszeiten und geringere Kosten. Ziel ist, ein Auto künftig nicht von Radstand oder der Bodengruppe aus zu konstruieren, sondern mit der nötigen Software zu beginnen. Dabei wird Ampere mit Elektro-Zulieferern, aber auch Tech-Riesen wie Amazon und Google zusammenarbeiten.

Passend zu Ampere und der Stromstärke heisst die neue Renault-Tochter für die Weiterentwicklung der Verbrennungsmotoren künftig Power – englisch für Stärke.

Sieben E-Autos bis 2031

Bis 2031 will Renault dank Ampere dann sieben Elektromodelle im Programm haben: Erstes ist der 2021 lancierte Megane E-Tech Electric, in Kürze folgt der grössere Scenic E-Tech Electric auf gleicher Plattform. Im 2024 startet dann der kleine Stromer Renault 5 nach dem Vorbild R5 von 1972, ein Jahr später folgt der SUV-mässige Renault 4 mit Design-Details des R4 von 1961. Zwei weitere Modelle sind in der Pipeline und sollen auf einer neuen Plattform stehen.

Siebter im Bunde wird dann 2026 die Überraschungsneuheit namens Legend werden – die aber Twingo heissen dürfte. Denn beim Design gleicht der neue Budget-Stromer für wohl unter 20'000 Euro der ersten Generation aufs Haar: Halbkreis-Scheinwerfer vorn, kugelige Silhouette, steil stehendes Heck. Einzige Unterschiede: Statt nur drei gibts künftig fünf Türen. Auch bei den Abmessungen dürfte der Neue den 3,43-Meter-Winzling von 1993 überragen. Und die drei Lüftungsöffnungen des Ur-Twingo mutieren bei der Neuauflage zur Ladeanzeige der Batterie.

Stadtflitzer mit Rekordverbrauch?

Technisch soll er laut Renault ein «kompromissloses Stadtfahrzeug» werden mit einem Verbrauch von unter 10 Kilowattstunden (kWh) je 100 Kilometer – das wäre nach heutigem Stand Verbrauchsrekord. Mehr Daten zum Auto rückt Renault allerdings noch nicht heraus. Dank hohem Anteil von Recycling-Material und der Umstellung auf Kreislaufwirtschaft bei den Rohstoffen zum Beispiel der Batterie soll der Fünfplätzer aber über den gesamten Lebenszyklus hinweg 75 Prozent weniger CO₂ verursachen als ein aktuelles Durchschnittsauto mit Verbrenner.

Und der aktuelle Twingo? Läuft nächstes Jahr aus, weil die Produktion seines in Kooperation entstandenen Technik-Zwillings Smart Forfour schon 2021 gestoppt wurde und der aktuelle Smart Fortwo auf gleicher Basis Mitte 2024 ausläuft. Smart hat sich längst als Tochter des chinesischen Autobauers Geely neu aufgestellt und baut seine neuen Modelle unabhängig von Renault. Dafür wird die ebenfalls neue Renault-Tochter Power aber mit Geely bei der Weiterentwicklung der Verbrenner-Technologie künftig zusammenarbeiten.

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