Luca de Meo krempelt den französischen Autobauer Renault komplett um. Bis 2030 will er 90 Prozent des Umsatzes mit elektrifizierten Modellen einfahren – also mit rein elektrischen Modellen, Hybriden und Plug-in-Hybriden. Dazu gibts zwei neue Elektroplattformen – eine für Sportwagen und grosse Modelle mit bis zu 580 Kilometern Reichweite; eine für Volumenautos mit knapp kalkulierten Preisen, 136 PS und rund 400 Kilometern Reichweite.
Der Schlüssel dazu heisst Standardisierung bei Entwicklung und Produktion der Batterien und Antriebe. Renault will bei E-Antrieben die gesamte Kette von A bis Z kontrollieren– von der Konstruktion bis zur Verwertung der Batterie und deren Recycling am Ende der Nutzungszeit eines Autos.
Zwei Plattformen, zehn neue Modelle
Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität bei der Konzipierung neuer Modelle. Stromer können futuristisch aussehen oder aber im Retro-Style kommen. Ersterem Konzept folgt der neue Megane E, der 2022 auf den Markt kommen soll. Zwei Jahre später folgt dann die Wiederauflage des R5. Der Kleinwagen war von 1972 bis 1996 ein Millionenseller der Marke und soll als Stromer im Design von einst kommen.
Und er bleibt nicht allein: Renault-Chef Luca de Meo zeigt nur eine Lichtsilhouette der Front, aber die Botschaft ist klar: «Den nächsten Stromer wollen wir gleich von Beginn an zum Klassiker machen – forever.» Oder sagt er «Fourever»? Heisst: Auch der kastige R4 von 1961 wird elektrisch wieder auferstehen. Das Budget-Auto, einst grosser Konkurrent des Citroën 2CV, wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Die Neuauflage dürfte sich die Plattform mit dem R5 teilen und wird damit wohl mit etwa 136 PS und rund 400 Kilometern Reichweite kommen.