Seit Luca de Meo (53) Renault als CEO steuert, bleibt bei der Marke kein Stein auf dem anderen: neues Logo, neuer Design-Ansatz, neue Retro-Modelle und Elektrifizierung über die gesamte Modellpalette. «Renaulution» nennt der einstige Seat-CEO die Strategie-Revolution. Jetzt plant er ausserdem eine Art eigene Gigafactory. So nennt Tesla-Chef Elon Musk (49) seine Produktionswerke. Eines entsteht derzeit im deutschen Grünheide.
Bis 2025 soll den nordfranzösischen Werken Douai, Maubeuge und Ruitz neues Elektro-Leben eingehaucht werden. Als Renault ElectriCity soll dort übergreifend die gesamte Elektroauto-Produktion konzentriert werden. In vier Jahren soll die Gigafactory an drei verschiedenen Orten rund 400'000 Fahrzeuge im Jahr bauen. Ausserdem entsteht ein Kompetenzzentrum als Forschungspartner für Universitäten. Derzeit arbeiten in den drei Werken 5000 Arbeitnehmende; künftig sollen 700 Arbeitsplätze hinzukommen.
Investitionen statt Streichungen
Das Projekt dürfte den drei Werken den Fortbestand retten. Nicht erst im Zuge der Corona-Pandemie hatte Renault mit Absatzeinbrüchen und Finanzengpässen zu kämpfen, die mit einem Programm zur Einsparung und Streichung von Modellen bekämpft werden sollten. Dabei stand auch die Schliessung von Werken zur Diskussion. Der japanische Autobauer Nissan, mit dem Renault in einer Allianz eng zusammenarbeitet, hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.
Zum kommenden Jahreswechsel soll mit einem elektrifizierten Megane die Elektro-Offensive von Renault starten. Weitere Modelle wie ein elektrischer Wiedergänger des Kleinwagens R5 oder ein Alpine-Elektrosportwagen in Zusammenarbeit mit Lotus werden folgen.