Heisse Elektrostudie: Der Megane E-Vision ist zu 95 Prozent serienreif
So cool guckt Renault bei VW ab!

Nach VW mit der ID-Reihe startet auch Renault mit einer neuen Elektrofamilie. Die Studie Megane E-Vision macht den Anfang. Und Renaults neuer CEO Luca de Meo verspricht weitere Varianten.
Publiziert: 16.10.2020 um 16:18 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2021 um 22:39 Uhr
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Nach VW mit der ID-Reihe startet auch Renault mit einer neuen Elektrofamilie.
Foto: ZVG.
Raoul Schwinnen

Erst seit kurzem steht der ehemalige Seat-Chef Luca de Meo an der Spitze von Renault-Nissan. Und schon legt er in Paris den ersten grossen Auftritt hin: Via Youtube kündigte de Meo gestern Abend im Kompaktsegment von Renault eine komplett neue Elektrofamilie an. Basierend auf einer eigens dazu entwickelten neuen Elektroplattform – grösser als jene für den Zoe. Als Prototyp enthüllte de Meo den Megane E-Vision und versprach, dass das Serienauto beim Start Ende 2021 zu 95 Prozent der hinreissenden Studie entsprechen wird. Und: Das ist erst der Anfang.

Ganz klar: Renault schielt Richtung VW-Konzern. So ist der 4,21 Meter lange Megane E-Vision ähnlich gross wie VWs ID.3. Und die weiteren, zur neuen Megane-Familie gehörenden E-Modelle dürften ebenfalls grössere Crossover im Stil von VW ID.4 und ID.5 werden. Genau wie beim VW-Konzern wird sich auch das Serienmodell des neuen Megane E-Vision die modular entwickelte, sogenannte CMF-EV-Plattform mit weiteren Konzernmodellen von Nissan und – wer weiss – Mitsubishi teilen.

Fronttriebler und 4x4

Der neue, rein elektrische Megane wird einen 60 kW-Akku an Bord haben, 160 kW/217 PS und 300 Nm leisten und in weniger als acht Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Die Batterie erlaubt Schnellladungen mit Gleichstrom bis zu 130 kW «und ermöglicht so», sagte de Meo gestern, «während kurzen Kaffeestopps das Fahrzeug wieder aufzuladen.» Zur Reichweite blieb der Renault-CEO noch vage: «Man wird weite Strecken ohne Ladestopp bewältigen können», versprach er nur. Die neue Plattform erlaubt aber nicht nur Fronttriebler wie den Megane E-Vision, sondern auch immer wichtiger werdende 4x4-Crossover-Modelle mit einem zweiten Elektromotor an der Hinterachse. Wie so etwas ausschauen könnte, hat Allianzpartner Nissan mit dem Ariya schon gezeigt.

Attraktives Styling

Der von Chefdesigner Laurens van den Acker gestylte Megane E-Vision orientiert sich am aktuellen Kompaktklassemodell und wirkt – mit Blick auf VW – deutlich eleganter als das Styling des ID.3. Der Fahrer im E-Vision wird von einer ungewöhnlichen Lichtsequenz begrüsst: Die Einfassungen der Seitenscheiben leuchten, indirektes Licht streut von den Aussenspiegeln bis zum Heck und innen glüht die Displayumrandung. Ob all diese netten Spielereien zu den 95 Prozent gehören, die es ins Serienmodell schaffen sollen, lässt de Meo offen. Sicher ist aber, dass sich das künftige Serienmodell via Firmware Over the Air (FOTA) ohne Besuch in der Werkstatt aktualisieren lässt.

Start Ende 2021

Mit dem Start der neuen Megane-Elektrofamilie Ende 2021 feiert Luca de Meo einen Erfolg versprechenden Einstand bei Renault-Nissan. Und werden auch die weiteren Modelle auf der neuen Plattform derart attraktiv gestylt wie der Megane E-Vision, wird man sich bei VW schnell Gedanken machen müssen.

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