Sechs Wasserstoff-Tankstellen gibts inzwischen hierzulande, die Schweizer H2-Tankstelle für daheim ist bald parat – es tut sich was beim Wasserstoff (H2). Vor Jahren glaubten nur Hyundai oder Toyota (aktuell mit dem neuen Mirai) an die mit Wasserstoff Strom erzeugenden Brennstoffzelle im Auto.
Jetzt bahnen Nutzfahrzeuge der Technologie den Weg in Autos. Warum? Weil Experten glauben, dass Camions mit Akkus alleine kaum den Fernverkehr bewältigen können. Nun steigt auch Renault ein: 2030 will die Marke unter Europas leichten Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzelle 30 Prozent Anteil haben. Das müssen zwar noch nicht hohe Stückzahlen sein. Aber jedes Wasserstoff-Fahrzeug mehr beschleunigt natürlich die Nachfrage nach der Wasserstoff-Infrastruktur, die Renault ebenfalls parallel fördern will.
Master mit Brennstoffzelle
Für den 2,8 bis 4,5 Tonnen schweren Transporter Master heisst das: Parallel zum elektrischen Z.E. mit 120 Kilometern E-Reichweite (ab 77'059 Fr.) geht Ende 2021 der Master E-Tech Hydrogen in die Grossserie. Die Technik dürfte dieselbe sein, die bisher schon in wenigen Kleinserien-Fahrzeugen eingesetzt wurde: Die Brennstoffzelle vom US-Hersteller und Renault-Partner Plug Power ist «nur» ein «Range Extender». Der erzeugt Strom, sobald der Akku nach 120 Kilometern leer ist. Gesamtreichweite: 500 bis 600 Kilometer.
Ausserdem baut Renault die Transporter-Palette aus: Der langjährige Transporter-Marktführer Europas musste jüngst an Ford abgeben, weitere wie Mercedes (Sprinter und Co.) sind stärker denn je. Darum werden aus drei Renault-Transportern vier: Zum 2019 rundum erneuerten Master und gelifteten Trafic stossen der neue Kangoo und zudem der neue Express.
Kangoo wieder elektrisch
Der schon 60'000 Mal elektrisch verkaufte Kangoo startet ausser als neuer Personenwagen-Kangoo auch als Kangoo Van erneut in Stromversion: Der Kangoo E-Tech mit 102 PS (75 kW) und 265 Kilometer E-Reichweite (bisher 60 PS und 214 km ab 42'595 Fr.) startet Anfang 2022 (Preis offen). Schon ab Juni 2021 kommen ab 22'079 Franken die Verbrenner: Benziner mit 100/130 PS, Diesel 75/95/115 PS; ein Doppelkupplungs-Automat folgt.
Staunen dürften Kangoo-Transporter-Kunden über die neue Seitentür. Die nennt Renault «Sesame»: Diese Sesam öffnet sich dank fehlender B-Säule hinter der 90 Grad öffnenden Beifahrertür mit der Schiebetür zu einer 1,45 Meter breiten Öffnung. Patent auch das «Easy Inside Rack» innen am Dach, um lange Gegenstände (2, langer Kangoo gar bis zu 2,5 m) zu verstauen.
Den neuen Kangoo Van gibt es kurz (4,49 m Länge, 3,3–3,9 m3, 600–800 kg Nutzlast) oder lang (4,2–4,9 m3, bis 1000 kg), mit zwei bis fünf Plätzen und Assistenz bis hin zum Radartempomat sowie in unzähligen Varianten. Für jene spannt Renault nun noch enger mit 400 Ausbauern zusammen.
Express als neuer Einstieg
Auch weil der Kangoo erwachsener wird, gesellt sich ein viertes Arbeitstier zur Palette. Der Kleinsttransporter Express ist künftig der Einstieg und quasi ein kargerer Kangoo, nun unter eigenem Namen. Dieser 4,39 Meter lange Express bietet ab April ab 17'017 Franken 1,91 Meter Ladelänge, 3,3 bis 3,7 Kubikmeter Platz sowie 650 bis 780 Kilo Nutzlast und ist mit drei Antrieben (Benziner 100, Diesel 75 und 95 PS, stets mit Schaltgetriebe) zu haben.