Neuer Astra GSe mit Plug-in-Hybrid und 225 PS
Opel macht jetzt wieder Sport

Opel bläst den Staub von seinem GS-Signet: Künftig trägt es wieder die stärkste Version des neuen Astra. Zunächst kommt ein Plug-in-Hybrid namens GSe – aber der dürfte nicht lange alleine bleiben.
Publiziert: 28.09.2022 um 13:54 Uhr
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Seit 2018 gabs keine Sportversion des Opel Astra mehr. Aber mit der neuen Generation und dank Elektrifizierung wird das anders.
Stefan Grundhoff

Opels frisch lancierter VW-Golf-Konkurrent Astra bekommt eine neue Topversion. Der Plug-in-Hybrid (PHEV) namens GSe leistet 225 PS (165 kW) und liefert 360 Newtonmeter maximales Drehmoment. Mit diesen Leistungswerten wildert er künftig in den Regionen des Golf GTI, der ohne Elektro-Power auf 245 PS (180 kW) kommt. Technisch basiert der GSe auf dem bereits bekannten 180-PS-PHEV. Seine identische 12,4 Kilowattstunden grosse Batterie sorgt für theoretisch 58 Kilometer rein elektrische Reichweite – oder liefert den nötigen Strom für den Elektro-Boost des GSe. Die Preise? Stehen noch nicht fest. Ausgehend vom schwächeren PHEV-Modell gehen wir aber davon aus, dass mindestens 50'000 Franken für den Anfang 2023 startenden Opel-Sportler mit Doppelherz fällig werden.

Mit dem GSe wirds endlich wieder einen Astra jenseits der 200-PS-Marke geben. GT/E, GSi oder OPC – so hiessen einst die sportlichsten Topversionen von Manta und Kadett, Astra und Corsa. Doch 2018 war Schluss – damals lief der letzte Astra OPC mit seinen 280 Turbo-PS aus. Aus GSi (Grand Sport Injection, damals gehörte Opel ja noch zum US-Konzern General Motors) wird jetzt GSe – mit kleinem e für elektrifiziert. Zuletzt trug schon ein zum Stromer umgebauter Opel Manta A aus den 1970ern dieses Kürzel auf dem Heckdeckel.

Sportfahrwerk und schärfere Optik

Den 1,6 Liter grossen Vierzylinder-Turbo mit zusätzlicher Elektrounterstützung im Astra GSe gibts in dieser Konfiguration bereits im Citroën C5 X oder dem DS 9. Im Unterschied zu diesen beiden komfortabel abgestimmten Viertürern sind Schrägheck- und Kombiversion des Opel Astra GSe deutlich sportlicher unterwegs. Zu minimalen optischen Retuschen kommen 18-Zoll-Felgen und ein Sportfahrwerk mit geänderter Abstimmung. Aus dem Stand dürfte es in knapp über sieben Sekunden auf Tempo 100 gehen, die Spitze soll bei 235 km/h liegen – auf ähnlichem Niveau wie im gleich motorisierten Peugeot 308 Hybrid 225.

Mit dem GSe liegt die Stellantis-Tochter zwar leistungsmässig hinter VW Golf GTI, GTE oder Skoda Octavia RS iV. Aber der Astra GSe dürfte nicht alleine bleiben. Ab 2028 will Opel rein elektrisch unterwegs sein; nächstes Jahr kommt ein Astra-e mit reinem Elektroantrieb und 156 PS (115 kW). Auch Elektro-Sportversionen dürften bei Corsa, Astra und Co. folgen.

Bleibt er alleine?

Vielleicht gehts vorher aber nochmals mit einem Verbrenner für den Astra hoch hinaus: Denn im Stellantis-Baukasten gibts eine zusätzliche elektrische Hinterachse, die für Allrad und dann 300 PS sorgen könnte – wie in einigen Citroën- und DS-Modellen. Und schon in Opels Grandland. Damit könnte der Astra seinen einst grössten Konkurrenten VW Golf in der GTI-Sportliga wieder überflügeln.


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