Familienkombis haben es nicht mehr leicht, denn SUVs haben ihnen klassenübergreifend das Wasser abgegraben. Auch in der Kompaktklasse à la VW Golf und Co., denn gerade hier entscheiden sich immer mehr für einen Crossover mit hoher Sitzposition, variablem Innenraum und Allradantrieb. Opel bleibt dennoch optimistisch für den neuen Astra Sports Tourer: «Wir verbinden unsere lange Tradition kompakter Kombis mit Innovationen wie der Plug-in-Hybrid-Technologie», sagt der neue Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz. Damit werde der Fünfplätzer neue Kunden gewinnen.
Wohl auch mit dem Platz: Bei 4,64 Metern Länge passen zwischen 608 und – bei umgeklappten Rücksitzlehnen – 1634 Liter Gepäck hinter die elektrisch bedienbare Heckklappe. Damit kratzt der Kombi-Astra schon knapp an der Mittelklasse. Es sei denn, man ordert ein Exemplar mit Plug-in-Hybridantrieb: Dann steckt die zugehörige Lithium-Ionen-Batterie unterm Gepäckraum, der dann nur noch 548 bis 1574 Liter fasst. Leider entfällt dann auch der variable Ladeboden, der sogar bei Beladung noch Zugriff zum Beispiel zum Pneu-Reparatur-Set im Untergeschoss bietet. Mit 5,7 Zentimeter mehr Radstand gegenüber dem Schrägheck-Fünftürer gibts ausserdem mehr Beinfreiheit im Fond.
Sitze mit Klimatisierung und Massage
Nach vorn strahlt der Astra mit adaptivem Pixel-Licht und 168 LEDs in den Scheinwerfern, die ohne Blendwirkung um andere Autos oder Fussgänger herumleuchten. In der sogenannten Golf-Klasse fast schon Standard sind die animierten Instrumente; per Touchscreen werden die meisten Funktionen bedient. Besonders praktisch: Ein Head-up-Display projiziert die wichtigsten Informationen ins Blickfeld des Fahrers. Die vorderen Sitze – auf Wunsch elektrisch verstellbar – lassen sich klimatisieren oder mit einer Massagefunktionen bestücken; im Fond gibt es eine optionale Sitzheizung.
Bis zu 225 PS dank Elektrifizierung
Für den Antrieb sorgen gleichermassen jene Motoren, die auch der Astra Limousine Beine machen. Ohne Hybridisierung gibt es den Opel Astra Sports Tourer nur als Benziner und Diesel mit einem schmalen Leistungsspektrum zwischen 110 PS (81 kW) und 130 PS (96 kW). Wahlweise gibt es eine Sechsgang-Handschaltung oder eine Achtstufenautomatik. Wer mehr Leistung will, muss auf die Plug-in-Hybriden mit ins Automatikgetriebe integriertem Elektromotor setzen, die mit 180 und 225 PS (132 und 165 kW) und allerdings erst später nachgereicht werden.
Unverändert nicht im Angebot sind allerdings Allradantrieb oder leistungsstärkere Varianten mit sportlichem Anspruch. Marktstart des neuen Opel Astra Sports Tourer wird im Spätsommer 2022 sein. Die Preise stehen noch nicht fest, dürften sich aber auf Niveau des Vorgängers bewegen: Dieser startet aktuell ab 26'410 Franken.