Hochgeschurtz für Lohscheller
Ex-Chef von Renault Schweiz wird Opel-Boss

Kaum hat der bisherige Opel-Chef Michael Lohscheller seine neue Elektrostrategie verkündet, verlässt er das Unternehmen. Sein Nachfolger hat sich einst in der Schweiz warmgelaufen.
Publiziert: 14.07.2021 um 14:31 Uhr
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Ex-Chef von Renault Schweiz wird Opel-Boss: Neuer Opel-Chef wird der deutsche Uwe Hochgeschurtz (58).
Foto: Zvg
Andreas Faust

Letzte Woche hatte Opel-Chef Michael Lohscheller (52) noch seine Lieblingsprojekte ankündigen können. Der deutsche Autobauer will ab 2028 nur noch vollelektrische Modelle verkaufen. Und eines davon wird eine Neuauflage des legendären Opel Manta sein. Doch die Resultate wird er nicht mehr bei Opel sehen: Lohscheller verlässt Ende August das Unternehmen. Er habe es sich reiflich überlegt und diese Entscheidung selbst getroffen.

Neuer Opel-Chef wird der deutsche Uwe Hochgeschurtz (58). Ein Bekannter in der Schweiz: Von April 2014 bis Mai 2016 leitete Hochgeschurtz die Schweizer Dependance von Renault. Interimistisch war er im Februar abermals eingesprungen und leitete die sogenannten DACH-Märkte, also Deutschland, Österreich und die Schweiz. In den vergangenen 17 Jahren hat der gebürtige Kölner auf unterschiedlichen Positionen bei Renault gearbeitet. Bis 2003 hatte er das Nutzfahrzeug-Marketing bei VW geleitet.

Wechsel eine Überraschung

Carlos Tavares, CEO der Opel-Mutter Stellantis, dürfte Hochgeschurtz gut kennen. Vor seinem Wechsel zur Stellantis-Vorgängerin PSA amtierte er 32 Jahre bei Renault. Zuletzt bis 2013 als Vize des gestürzten Ex-CEOs Carlos Ghosn, der 2019 sich mit einer abenteuerlichen Flucht der japanischen Justiz entzog.

Der Abschied Lohschellers ist eine Überraschung: Der Deutsche hatte Opel nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern 2017 vom Sanierungsfall zum Gewinnbringer umgekrempelt – und das nachdem Opel unter dem einstigen Mutterkonzern General Motors zwei Jahrzehnte lang nur Verluste eingefahren hatte. Das Branchenmagazin Automobilwoche vermutet, dass Lohscheller die neue Situation der Marke nach der Fusion von PSA und Fiat Chrysler Automobiles (FCA) zu Stellantis nicht mehr passt. Unter den neu 14 Marken hat Opel im Konzern künftig weniger Gewicht.

Hochgeschurtz muss nun den Opel-Absatz stabilieren. Im Corona-Jahr 2020 hatte die Marke mit rund 633'000 Autos rund ein Drittel ihrer Verkäufe verloren. Konzernchef Tavares hat aber die Million als Ziel ausgegeben.


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